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Gemeinschaft auf Abstand erlebenGottesdienste in Wipperfürth häufig ausgebucht

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Die Kirche St. Nikolaus dürfen Gläubige zu den Gottesdiensten nur nach Anmeldung besuchen, die Nachfrage ist groß.

Wipperfürth – Maske tragen, Abstand halten, nicht mitsingen dürfen – so sehen aktuell die Gottesdienste in St. Nikolaus aus. Strenge Maßnahmen zum Infektionsschutz sollen die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus minimieren. Trotz der Sicherheitsvorkehrungen sind die Kirchenveranstaltungen in der Öffentlichkeit umstritten. Doch gerade in der Pandemie sehen viele Gläubige in den Gottesdiensten eine Stütze.

Das bestätigt auch Ursula Otte. Die 69-Jährige lebt in Wipperfeld und übernimmt dort regelmäßig den Ordnungsdienst in der Kirche. Das heißt, sie lässt angemeldete Gottesdienstbesucher in die Kirche, weist ihnen die richtigen Plätze zu und schaut, dass die Vorschriften eingehalten werden. „Es ist ja doch was anderes, ob man vor dem Fernseher eine Messe miterlebt oder in der Kirche. Beim Gottesdienst hat man, wenn auch auf Abstand, die Gemeinschaft mit den anderen Kirchenbesuchern“, so befürwortet Otte die Gottesdienste. Viele der Gottesdienstbesucher seien, laut Otte, auch bereits geimpft.

Messen häufig sehr gut besucht

In St. Clemens in Wipperfeld dürfen derzeit 38 Personen. Darin sind Pfarrer, Küster, Messdiener und Organist bereits eingerechnet. Ursula Otte berichtet, dass die Messen meist gut besucht sind. Wer in den Gottesdienst kommen möchten, muss sich im Vorfeld im Pfarrbüro anmelden. Ist die Nachfrage hoch, muss man mit einer Absage rechnen. Davon erzählt auch Gertrud Röttgen.

Die 76-Jährige besucht gerne die Gottesdienste in Wipperfeld. „Aber es dürfen ja nur wenige rein, deshalb habe ich schon mehrfach Absagen bekommen. Umso schöner ist es dann, wenn man kommen darf“, so Röttgen. Auch Manfred Blumberg, der regelmäßig Gottesdienste in der St. Clemens Kirche feiert, hat in der Vergangenheit bereits Absagen bekommen. Manchmal ging er dann nach Wipperfürth in die Kirche. „Ich finde es schade, wenn man den Gottesdienst nicht in der Heimatkirche feiern kann“, so Blumberg.

Wieder Menschen begegnen

Ursula Boxberg, eine Freundin von Manfred Blumberg,findet es gut, auch mal in andere Kirchen zu gehen und anderen Menschen zu begegnen. „Auf Abstand und mit Maske kann man zwar nicht so gut kommunizieren, aber manchmal sieht man doch an den Augen, dass man einen Lächeln geschenkt bekommt. Und das ist dann ein schönes Gefühl.“ Besonders freuen sich Ursula Boxberg und Manfred Blumberg auf die Zeit, in der man in der Kirche wieder mitsingen kann und nach dem Gottesdienst in den Austausch mit den anderen Besuchern kommt.

Das gemeinsame Singen fehlt auch Elena und Christian Besruck. Christian ist Messdiener in St. Nikolaus. Auch seine Mutter Elena besucht die Gottesdienste dort regelmäßig. „Wir können nicht gemeinsam singen, Veranstaltungen fallen weg. All das macht natürlich traurig“, so der 16-jährige Christian. „Trotzdem ist es für uns Gläubige nicht anders geworden. Wir glauben immer noch und feiern das im Gottesdienst“, sagt seine Mutter. Für den Wipperfürther Messdiener machen die Gemeinschaft, die Musik und das Empfangen des Leib Christi die Messe zu etwas Besonderem.

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„Das kann man allein zuhause so nicht erleben“, so der 16 Jährige. Die Besonderheit der Messfeiern unterstreicht auch Pater Kingsley: „Gottesdienste sind wichtig. Sie geben uns Mut und Kraft, die Pandemie zu überstehen. Immer wieder fragen Leute, warum wir das machen. Und dann gebe ich ihnen das als Antwort“. Doch Pater Kingsley kann auch die Unsicherheit und Skepsis der Menschen nachvollziehen.

Deshalb bietet die Gemeinde auch digitale Angebote an. Gerade in der Fastenzeit wurden Netzwerkgottesdienste und Andachten online gefeiert. „Trotz allem freuen wir uns auf die Zeit, wenn wir wieder frei sprechen und singen können“, so Kingsley.