„Fiber to the Building“Häuser in Lendringhausen werden an Glasfasernetz angeschlossen
Lendringhausen – Das schnelle Internet landet mit vier bar Druck im Haus von Johanna Berner. Die 88-Jährige steht an diesem Morgen zusammen mit dem Techniker Florian Gretschel im Keller ihres Hauses in Lendringhausen. Der kleine Ort liegt oberhalb von Wipperfürth, heute wird Glasfaser verlegt. „Hier in Lendringhausen werden heute 14 Häuser an das schnelle Internet angeschlossen“, berichtet Jens Langner, der Geschäftsführer der Bergischen Energie und Wasser (BEW).
Der Energieversorger hat für die Hansestadt den flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes übernommen. Wie berichtet, fördern Bund und Land den Ausbau, und so wird seit vergangenem Jahr rund um Wipperfürth gegraben. Doch bislang wurden vor allem Leerrohre in den Boden gebracht, die Glasfaserstränge wurden dann zu Verteilerpunkten verlegt und von da aus müssen sie noch in die Haushalte – genau das soll an diesem Morgen geschehen. Für die Füllung der Leerrohre ist die Firma G&K Glasfaserkabel aus Reichshof zuständig.
„Fiber to the Building“
Einblasen nennen die Fachleute die Methode, bei der die Datenleitungen mit hohem Druck durch die Kunststoffröhrchen von rund acht Millimetern Umfang gepresst werden. „Bis zu 1000 Meter weit kann das Glasfaserkabel so durch die vorher verlegten Rohre geschossen werden“, erklärt Johann Koba von G&K. Johanna Berner lebt rund 100 Meter vom nächsten Kabelverzweiger entfernt. In ihrem Keller steht ein neuer Verteilerschrank, dort kommt die Glasfaser an. „Fiber to the Building“ (FTTB) heißt die Methode, die den schnellen Anschluss möglich machen soll.
Die 88-Jährige will allerdings vom Glasfaseranschluss selbst weniger Gebrauch machen. „Aber mein Sohn, der bald hier einzieht, freut sich schon“, sagt die Seniorin. Während sie wartet, hat Florian Gretschel das Telefon am Ohr. Er steht im Kontakt mit seinem Kollegen am Verteilerschrank. Mit 100 Metern pro Minute arbeitet sich die Glasfaser durch das Leerrohr. Doch vor der Datenleitung kommt der Molch. Das ist ein Schaumstoffteil, welches das Leerrohr innen schmiert, damit die Glasfaser flutscht. Als der Molch im Keller ankommt, zieht Gretschel daran, entfernt dann die Schutzschicht, bis die dünnen Glasfasern zum Vorschein kommen. Die werden nun mit Alkohol gereinigt und angeklemmt. In einem letzten Schritt wird das Kabel mit dem Router des Hauses verbunden.„Bald steht dem schnellen Surfen nichts mehr im Weg“, so BEW-Chef Langner.
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Seit Anfang August werden in den kleinen Orten zwischen dem Wuppertal im Norden und dem Gaulbachtal im Süden die Haushalte angeklemmt, 9500 Meter lang ist die Glasfasertrasse, um die Orte hier ans Breitbandnetz anzuschließen. Bis die Haushalte aber über Glasfaser im Internet surfen können, wird laut BEW noch bis zum vierten Quartal dieses Jahres dauern. Denn wenn die Technik erst verlegt ist, wird das Netz noch umgestellt.