Im kleinen KreisIn Lindlar ist die Zahl der Trauungen 2020 gestiegen
Wipperfürth/Lindlar – Während im Standesamt Lindlar mehr Menschen den Bund fürs Leben besiegeln ließen, ist die Zahl der Trauungen in Wipperfürth 2020 zurück gegangen. Das geht aus Zahlen hervor, die wir bei den beiden Standesämtern der Nachbarkommunen abgefragt haben.
Auf dem Standesamt in Lindlar gab es 2020 mehr Trauungen als im Jahr davor. Auch wenn die Corona-Pandemie viele Pläne durchkreuzte, geheiratet wurde trotzdem. „106 Paare gaben sich das Ja-Wort. 2019 waren es 91“, berichtet der Beigeordnete Michael Eyer aus dem Rathaus.
In Lindlar kann man auch samstags heiraten
In Lindlar gibt es seit vielen Jahren das Angebot, an Samstagen zu heiraten. Hier sei die Nachfrage unverändert hoch geblieben, erklärt Eyer.
Diese Möglichkeit nehmen auch Brautpaare aus anderen Kommunen wahr. „2020 haben sich dafür 15 auswärtige Paare angemeldet,“ sagt er. 2020 wurden nur zwei geplante Trautermine wegen der Pandemie verschoben.
An der eigentlichen Zeremonie, dem Trauakt, ändere sich auch in Pandemie-Zeiten nichts. Aber am Drumherum. Abstand, Masken und Hygienemaßnahmen: Was überall im Pandemie-Alltag gilt, gilt auch auf dem Standesamt. Getraut wird derzeit ausschließlich im Trauzimmer im Rathaus an der Borromäusstraße. Das Infektionsgeschehen und die wechselnden Schutzmaßnahmen habe man im Standesamt stets im Auge. „Im ersten Lockdown haben wir zehn Personen einschließlich des Standesbeamten zugelassen. Jetzt im zweiten Lockdown sind nur Brautpaar, Trauzeugen und der Standesbeamte erlaubt,“ sagt Eyer. Die Hochzeitspaare zeigten sich verständnisvoll. Alles werde zuvor im Traugespräch abgesprochen.
In Wipperfürth wurde im vergangenen Jahr ein Rückgang an Eheschließungen verzeichnet: 80 Paare ließen sich trauen, rund 30 weniger als im Jahr 2019. „Im ersten Lockdown im März 2020 wurden einige Trau-termine ganz abgesagt, einige wurden verschoben“, erklärt Pressesprecherin Sonja Puschmann. „Da wir abgesagte oder verschobene Termine jedoch nicht statistisch erfassen, kann ich keine genaue Zahl nennen.“
Trauungen im Rathaus
Trauungen finden derzeit nur im Sitzungssaal im Rathaus am Marktplatz statt. Sonst haben die Brautpaare die Wahl – das Ja-Wort können sie sich in der Hansestadt auch im kleinen Trauzimmer im Rathaus, in der Weinbar des Restaurants „Haus am Markt“ und im Sommer im roten Schienenbus neben dem Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse geben.
In Zahlen
106 Paare haben sich 2020 in Lindlar trauen lassen. Das sind mehr als 2019, wo sich 91 Paare das Jawort gaben.
80 Paare haben sich 2020 in Wipperfürth das Jawort gegeben. 2019 heirateten noch 110 Paare in der Hansestadt.
An diesen Standorten ist es aber schwer, die Abstandsregel einzuhalten. Daher fallen sie momentan weg. Nicht möglich sei nach wie vor auch ein Sektempfang im oder vor dem Rathaus, erklärt Sonja Puschmann. Die meisten Paare zeigten für die Einschränkungen auch in der Hansestadt sehr großes Verständnis. „Einige Uneinsichtige gibt es natürlich immer, das sind aber nur sehr, sehr wenige“, erklärt Puschmann. Mit Beginn der Pandemie ist im Standesamt Wipperfürth auch eine Terminvergabe eingeführt worden. Das funktioniere sehr gut. „So gut, dass wir überlegen, diese auch nach Corona beizubehalten.“
Das könnte Sie auch interessieren:
30 Trauungen sind in Wipperfürth bereits für das laufende Jahr 2021 angemeldet worden. „Die meisten Paare melden sich in der Regel aber erst ab März“, sagt Sonja Puschmann. In Lindlar berichtet Michael Eyer von derzeit fünf Anmeldungen für das erste Quartal. Man müsse aber die weitere Entwicklung abwarten. „Ein konkreter Trend ist unter der derzeitigen Lage einfach nicht vorhersehbar.“ Das habe auch das letzte Jahr gezeigt.