100 Tage im LandtagDarum geht es für Christian Berger erst jetzt so richtig los
Wipperfürth/Oberberg – Seit gut 100 Tage ist Christian Berger jetzt Landtagsabgeordneter der CDU für den Wahlkreis Oberberg-Nord. Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen. Und das erweist sich als gar nicht so einfach, denn die eigentliche politische Arbeit beginnt erst jetzt nach der Sommerpause, erläutert der 44-jährige Wipperfürther.
Die Besetzung der Ausschüsse werde gerade abschließend geklärt, ebenso wie die Sitzplätze vergeben werden, denn im Düsseldorfer Plenarsaal hat jeder Abgeordnete einen festen Sitzplatz, der mit einem Namensschild gekennzeichnet ist.
In diesem Ausschuss möchte Christian Berger arbeiten
Berger möchte im Haupt- und Finanzausschuss und im Sozialausschuss arbeiten. Mit Finanzen kenne er sich gut aus, die Themen Gesundheit und Soziales seien für ihn neu. Aber sie seien wichtig und eine Herausforderung für ihn. „Ich will raus aus der Komfortzone.“ Er habe sich schon zahlreiche Informationen insbesondere zum Thema Gesundheitswesen besorgt und viele Gespräche geführt.
Die Strukturen im Landtag seien für ihn ungewohnt, nicht wie in der Industrie. Zu Beginn habe er vieles kennenlernen und regeln müssen, etwa den Arbeitsablauf und die Zuständigkeiten seines Büros. Hier könne er auf den erfahrenen Büroleiter Michael Haas zurückgreifen.
Wahlkreismitarbeiterin für Wipperfürth, Hückeswagen und Lindlar ist Lisa-Maria Smigaj, für Gummersbach und Marienheide ist es Mika Frölich. Beide arbeiten in Teilzeit.
Vernünftige Computer-Software für Christian Berger wichtig
Zuerst einmal sei es darum gegangen, das Büro einzurichten. Dabei sei ihm insbesondere eine vernünftige Software für den Rechner wichtig gewesen, mit dem man die E-Mails archivieren und weiterleiten könne. Eine solche Software für alle Abgeordneten gebe es nicht. Er habe sich viel mit anderen „Neulingen“ aber auch erfahrenen Abgeordneten ausgetauscht um zu hören, wie die ihren Arbeitsablauf organisieren. „In der Industrie, aus der ich ja komme, wird das völlig anders gehandhabt, als ich das im Landtag erfahren habe“, so Berger.
Und eine Selbstverständlichkeit in der Industrie, eine Stellenbeschreibung für einen Arbeitsplatz, die gebe es nicht. So habe er erste einmal für und mit den Mitarbeitern Art und Umfang der Arbeit festgelegt und auch Anforderungen. Es sei für beide Seite wichtig, zu wissen, was erwartet und gefordert werde. Dann könne man auch die Leistung beurteilen, loben und kritisieren und gegebenenfalls nachsteuern, sagt Berger.
Viel zu tun gebe es auch noch in Sachen Social Media. Hier sei jeder Abgeordnete auf sich selber gestellt. Eine gemeinsame Plattform oder ein spezielles Team für die Mitglieder des Landtags gebe es nicht.
Abgeordnete aus dem Bergischen haben Büros auf einer Ebene
Das Oberbergische und seine Menschen will der 44-Jährige in Düsseldorf vertreten. Dazu sei er im engen Austausch mit den anderen Abgeordneten aus dem Bergischen. Sie hätten ihre Büros auf einer Ebene und würden sich regelmäßig austauschen. Netzwerken, Mehrheiten finden und Synergien nutzen, das sei ein wichtiger Aspekt der politischen Arbeit.
Mittlerweile erhalte er viele Anregungen von Bürgern aus seinem Wahlkreis. Die meisten Themen und Zusammenhänge seien sehr komplex. Deshalb sei es für ihn wichtig, zuerst einmal zuzuhören und sich dann umfassend zu informieren, um sich ein möglichst objektives Bild zu schaffen. Komplex sei auch das Gesundheitswesen und die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum. Ein Thema, das zunehmen an Bedeutung gewinne und um das er sich kümmern werde. Am Herzen lägen ihm auch die Schulen und hier vor allem die Digitalisierung. Schon in der kurzen ersten Zeit habe er festgestellt, dass es viel Arbeit sei, aber es mache ihm auch viel Spaß, denn er könne gestalten. „Ich habe da richtig Bock drauf“, sagt der 44-Jährige.