EinzelhandelSPD kritisiert fehlendes Leerstands-Management in Wipperfürth
Wipperfürth – Leerstehende Ladenlokale – ein Problem, mit dem viele Städte kämpfen. Das Land NRW hat darum ein Sofortprogramm zur Stärkung der Innenstädte gestartet. Allein in diesem Jahr stehen dafür 40 Millionen Euro zur Verfügung. Gummersbach erhält 540 000 Euro, Wiehl 153 000 Euro und Marienheide sogar fast 900 000 Euro.
„Mit dem Geld wollen wir insbesondere leerstehende Ladenlokale anmieten und günstig an Interessenten untervermieten, um so lokale Fachgeschäfte verstärkt anzusiedeln“, erklärte der Gummersbacher Bürgermeister Frank Helmenstein.
Eigentümer wollen an eine langfristigen Lösung
Leerstand ist auch in Wipperfürth ein Thema, doch die Hansestadt hat bislang keinen Förderantrag gestellt. Im Haupt- und Finanzausschuss antwortete die Verwaltung auf eine entsprechende Anfrage der SPD-Fraktion. „Eine Anmietung leerstehender Ladenlokale zum Zweck der vorübergehenden Weitervermietung wurde als nicht zielführend angesehen“, heißt es. Die Eigentümer seien an einer langfristigen Lösung interessiert. Die Stadt führe hier regelmäßig Gespräche, zuletzt habe die Nachfrage nach Ladenlokalen wieder angezogen.
Die Stadt habe das Förderprogramm in Zusammenhang mit der Anmietung eines Ladenlokals für die Stadtbücherei geprüft, die Fördervoraussetzung sei hier aber nicht gegeben.
SPD-Fraktionschef Frank Mederlet übte scharfe Kritik. Die Politik habe in den vergangenen Jahren wiederholt ein aktives Leerstands-Management beschlossen, das sei lokale Wirtschaftspolitik. Offenbar fehle es der Verwaltung an Ideen, dies auch umzusetzen. „Meine herzliche Bitte, kommen Sie den Beschlüssen endlich nach“, appellierte Mederlet.
Im Rathaus ist man sich des Problems offenbar durchaus bewusst. Das bisherige, nicht-professionelle Citymanagement mit zehn Stunden pro Woche habe sich hauptsächlich um die Baustellen gekümmert, so die Verwaltung. Wenn die Politik ein professionelles Citymanagement beschließe, wolle man die Förderung beantragen. Dabei ist allerdings Eile geboten, denn die Frist für einen Antrag läuft am 30. April 2021 aus.
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„Wir sollten den Blick nicht nach hinten, sondern nach vorne richten“, sagte Bürgermeisterin Anne Loth. „Der Verwaltungsvorstand hat sich Gedanken gemacht, jetzt rennt uns ein bisschen die Zeit weg. Es stellt sich die Frage, ob wir das noch zeitlich gestemmt kriegen.“ (cor)