Wipperfürth und HückeswagenVorbereitungen für Glasfaserkabel laufen
Wipperfürth – Die weißen Flecken auf der Landkarte des schnellen Internets sollen in Wipperfürth und Hückeswagen bald verschwinden. Während die beiden Kommunen noch auf den Förderbescheid von Bund und Land warten, laufen die Vorbereitungen der Bergischen Energie und Wasser GmbH seit längerer Zeit. Der kommunale Energieversorger hatte die Ausschreibung zur Verlegung der Glasfaserkabel gewonnen.
Nun informierte die BEW rund 50 Landwirte aus beiden Städten über die Leitungsverlegungen in den Außenbezirken, von denen landwirtschaftliche Fläche betroffen sind. 200 Kilometer Leitungstrasse mit rund 440 Kilometer Leerrohren sollen in rund zweieinhalb Jahren verlegt werden. Insgesamt sollen es rund 1270 Kilometer Glasfaserkabel werden, so BEW-Geschäftsführer Jens Langner. Man sei durch das lange Verfahren zwar jetzt etwas hinter den Kommunen, die kürzlich den Spatenstich für den Breitbandausbau in Lindlar vorgenommen hätten, hinterher.
Modernste Technik
Dafür sei man aber mit der Technik auf der Höhe der Zeit. Während in Lindlar nur 40 Prozent der Anschlüsse per Glasfaser erfolgen werden, der Rest mit der Vectoringtechnik, wo Glasfaser nur bis zum Verteiler gelegt wird und die Übertragungsrate bis zum 50 Megabit pro Sekunde betrage, setzten Wipperfürth und Hückeswagen komplett auf den Glasfaseranschluss bis zum Endverbraucher. 100 und mehr Megabit Datenübertragung pro Sekunde seien damit garantiert. Um in den Genuss der schnellen Verbindung zu gelangen, müssten die Kunden einen Nutzungsvertrag abschließen und ein Produkt buchen. Auch für die Landwirte werde die schnelle Datenverbindung immer wichtiger, beispielsweise für die Fernwartung von Melkrobotern, so Langner.
Zahlen und Daten
Innerhalb von zweieinhalb Jahren sollen Wipperfürth und Hückeswagen mit Breitband versorgt sein. Alle Bereiche, die derzeit weniger als 30 Megabit pro Sekunde Datenleistung haben, gelten als unterversorgt. Sie werden durch die Fördermittel aus Bund und Land mit Glasfaseranschlüsseln versorgt.
Dazu verlegt die BEW auf rund 200 Kilometern Leitungstrassen etwa 440 Kilometer Leerrohre und 1270 Kilometer Glasfaser. Wer als unterversorgt gilt, kann sich über die Hotline bei der BEW unter der Telefonnummer 0 22 67/686-400 erkundigen oder per E-Mail an glasfaser@bergische-energie.de.
Die BEW habe sich mit der Kreisbauernschaft und dem Rheinischen Landwirtschaftsverband (RLV) zusammengesetzt und eine Rahmenregelung für die betroffenen Landwirte erarbeitet, informierte Langner. Man sei auf die gute Zusammenarbeit mit den Landwirten angewiesen, so der Geschäftsführer. Die rechtlichen Hintergründe der Vereinbarung erläuterte Rechtsanwalt Rainer Friemel vom RLV. Konkrete Verträge müsse aber jeder Landwirt einzeln abschließen, so Volker Schmitz von der BEW. Er berichtete auch über die verschiedenen Verfahrern zur Verlegung der Leerrohre, die möglichst schonend für die Flächen der Landwirte erfolgen sollte. In den Wiesen solle vor allem die sogenannten Peterpflugtechnik eingesetzt werden. Hier wird mit einem Pflug eine bis zu einen Meter Tiefe Rinne gezogen, in der direkt das Leerrohr eingebracht wird. Rund zwei bis zweieinhalb Kilometer Kabel könnten so pro Tag verlegt werden, informierte Langner. Dazu gebe es noch eine Frästechnik, die bevorzugt bei steinigem Untergrund eingesetzt werde.
Michael Schmitz, Breitbandkoordinator der Stadt Wipperfürth, erläuterte den aktuellen Stand in Sachen Breitbandausbau. Seit Anfang 2016 sei man auf dem Weg zum Ausbau mit Glasfaserkabeln, aktuell warte man auf den Förderbescheid, es sei ein langer Weg und mehr als mühsam.
Deshalb hoffen die Beteiligten jetzt, dass es sobald wie möglich losgehen kann, denn Glasfaser und schnelles Internet sei ein wichtiger Standortfaktor, betonte Langner.
Es sei für die Landwirte wichtig, möglichst bald zu erfahren, wer wie betroffen sei, sagte Bernd Schnippering, Vorsitzender Ortsbauernschaft Wipperfürth, der die Rahmenregelung begrüßte. Ein genauer Ablauf und die genauen Trassenführungen lägen noch nicht abschließend vor, die Informationen würden aber sobald wie mögliche weitergegeben, versprach Langner. Er kündigte auch an, dass die BEW womöglich vorhandene Freileitungen bei den Glasfaserarbeiten mit in die Erde verlegen würde.