Unter Drogeneinfluss widersetzte sich ein 38-Jähriger den Aufforderungen der Polizei bei einer Verkehrskontrolle.
Motorradpolizisten gerammtAmtsgericht Wipperfürth ahndet Widerstand bei Verkehrskontrolle
Weil er sich von der Polizei nicht kontrollieren lassen wollte und dann Widerstand leistete, verurteilte das Amtsgericht Wipperfürth einen 38-Jähriger zu einem weiteren Jahr undsieben Monaten Gefängnis. Verhandelt wurde zudem ein versuchter Diebstahl in einer Lindlarer Garage im Mai 2022 und das zweifache Fahren ohne Führerschein mit einem nicht versicherten Wagen, an dem gefälschte Kennzeichen angebracht waren.
Im Zuge einer Tour nach Radevormwald, wo der Angeklagte einen verlassenen Stollen besichtigen wollte, war er auf einem verlassenen Fabrikgelände gewesen. Der Vorfall passierte im August 2022, sein Besuch auf dem Fabrikgelände war nicht unbeobachtet geblieben. Der Quasi-Verwalter des Geländes bekam mit, dass der Angeklagte und eine Zufallsbekanntschaft sich dem Gebäude näherten. „Wir haben das hier oft gehabt, deswegen habe ich mich kurz gefasst und ihnen nur deutlich gemacht, dass das nicht geht und dass sie verschwinden sollen“, sagte der 51-Jährige Zeuge.
Da er annahm, dass die beiden sich nicht daranhalten würden, hatte er einen ihm bekannten Polizisten angerufen, nach dem Rechten zu sehen. Doch der Angeklagte, nach eigenen Angaben „auf Whiskey und Amphetaminen“, wollte sich nicht kontrollieren lassen, fuhr mit seinem Wagen auf den Motorradpolizisten zu, bedrängte ihn, so dass dieser stürzte, im weiteren Verlauf kam es zu einer Rangelei mit dem Beamten, der sich dabei verletzte.
Der Angeklagte beschrieb sich als langjährigen und dauerhaften Konsumenten von Amphetaminen und Alkohol. „Ich war zum Tatzeitpunkt schon seit fünf Tagen wach, allerdings ließ da die Wirkung des Amphetamins nach und der Alkohol kickte richtig durch. Ich wollte eigentlich an die Wupper-Vorsperre, um dort ein wenig nüchtern zu werden, ehe ich heimfahren wollte. Dann kam der Polizeibeamte auf dem Motorrad und es kam zur Konfrontation“, sagte er. Davon wisse er allerdings nicht mehr viel, er sei erst am nächsten Morgen in seinem Bett aufgewacht.
Der Angeklagte entschuldigte sich bei dem Polizisten
Er entschuldigte sich auch bei dem 53-jährigen Polizisten. „Es tut mir sehr leid. Bei klarem Verstand hätte ich das nie getan“, sagte er. Seit fünf Monaten sitzt er nur in der JVA in Wuppertal ein. „Es ist das erste Mal in 20 Jahren, dass ich fünf Monate am Stück nüchtern bin. Langsam sickert es durch, dass das Leben nüchtern schöner ist“, sagte er auf die Frage des Richters, wie er sich seine Zukunft vorstelle. Er arbeite zudem in der JVA, habe eine Freundin und ein sehr gutes Verhältnis zu seiner Mutter.