Wipperfürth liegt an der Wupper, die nicht schiffbar ist, Handelsschiffe sind dort nicht gefahren. Doch seit 20 Jahren ist sie Hansestadt.
Ehemalige HandelsmachtWarum Wipperfürth Mitglied der Hanse ist
Von Michael Lenzen
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Die Belebung des Tourismus und des Handels sind Ziel der Hanse, in der Wipperfürth Mitglied ist.
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Seit 20 Jahren ist Wipperfürth Mitglied der westfälischen und der internationalen Hanse, seit 2012 führt sie offiziell den Beinamen Hansestadt, sichtbar auf den Ortseingangsschildern.
Wipperfürth betrieb Handel mit den alten Hansestädten
Doch was hat Wipperfürth mit der Hanse zu tun, und was bedeutet das überhaupt für die Stadt? Dirk Osberghaus ist seit vielen Jahren für die Stadt auf den Hansetagen vertreten und hat sich intensiv mit der Geschichte der Hanse beschäftigt.
In der internationalen Hanse, die 1980 zur Belebung des traditionellen Hansegedankens gegründet wurde, sind nicht nur die großen historischen Hansestädte wie etwa Hamburg, Boston oder Brügge vertreten, sondern auch diejenigen, die mit diesen Städten Handel betrieben hätten. Und es gebe unterschiedlichste Quellen, die belegen würden, dass Wipperfürther Kaufleute mit den historischen Hansestädten Handel betrieben hätten. Von daher sei, entgegen anderslautenden Meinungen, Wipperfürth völlig zu Recht in der Hanse.
Hansebund ist eine Plattform zur Förderung des Tourismus
Und der Westfälische Hansebund, der in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen feiert, sei in erster Linie eine Plattform zur Förderung des Tourismus und nicht eine Wirtschaftsgemeinschaft. Es sei aber sicher sinnvoll, wieder mehr Wirtschaftsaktivitäten zu entwickeln, auch und gerade im internationalen Hansebund, meint Osberghaus.
Auch wenn es in Zahlen nicht messbar sei, so habe der Tourismus in Wipperfürth und der Bekanntheitsgrad der Stadt von der Mitgliedschaft in der Hanse profitiert. Bei den Hansetagen habe man viele gute Gespräche geführt und die Angebote der Stadt präsentieren können. Die Natur und die vielen Freizeitmöglichkeiten seien in vielen Städten der westfälischen Hanse bekannt.
Die Tradition des ehrwürdigen Kaufmanns fördern
Der Hansebund stehe für Tradition, Kultur und Tourismus. Der Gedanke des ehrlichen Kaufmanns, bei dem der Handschlag zähle, werde hochgehalten, so Osberghaus. Er ist davon überzeugt, dass auch die Unternehmen in Wipperfürth von dem Bund profitieren könnten, denn dort gebe es ein großes Netzwerk. Die Firmen in der Stadt hätten viel zu bieten und könnten auf den Hansetagen und den digitalen Plattformen auf sich aufmerksam machen. Die Hanse sollte noch viel bekannter werden, wünscht sich Osberghaus.
Der Hansebund
Die Hanse der Neuzeit wurde 1980 gegründet, und um die Jahrhundertalte Tradition der einstmals mächtigen Hanse und ihres Handels wiederzubeleben. Von Lübeck Dazu gibt es jedes Jahr einen internationalen Hansetag. Knapp 200 Städte, darunter Wipperfürth, in 16 Ländern gehören zu dem Verbund. In der 1983 gegründeten Westfälischen Hanse sind aktuell 47 Städte zusammengeschlossen.
„Die Mitgliedsstädte dieser neuen Hanse wollen ihren Bürgern und Besuchern beweisen, dass der alte hansische Gedanke gerade heute wieder dazu beitragen kann, die Attraktivität einer Stadt zu steigern und eine Anziehungskraft auszuüben, wie man es von einer Hansestadt erwartet“, heißt es auf der Homepage. Dort wird auch auf den Bekanntheitsgrad der alten Hansestädte Hamburg, Bremen, Lübeck, Rostock und Stralsund verwiesen. www.hanse.org