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Freiluft-RitualWas wollte Wigald Boning in der Wupper?

Lesezeit 3 Minuten
Wigald Boning bei seinem Auftritt in Wipperfürth.

In seinem Programm erzählt Wigald Boning von seinen Badetouren – und den kuriosesten Behältnissen, in die er unterwegs eintaucht. Auch in Wipperfürth wagte sich der Comedian am Freitag ins Wasser.

Bevor Comedian und TV-Star Wigald Boning in Wipperfürth die Bühne betrat, badete er erst mal im kühlen Nass der Wupper.

Eines der ersten Dinge des Komikers und Fernsehmoderators Wigald Boning nach seiner Ankunft am Freitag in der Hansestadt Wipperfürth war, in der Nähe der ehemaligen Wippertalbahnbrücke in die Wupper zu steigen und ein ausgiebiges Bad zu nehmen. Am Abend berichtete er mehr als 200 Zuhörerinnen und Zuhörern in der Alten Drahtzieherei in launiger Weise von seinem inzwischen fast drei Jahre andauernden Bademarathon, bei dem er es sich zur Aufgabe gemacht hat, jeden einzelnen Tag des Jahres unter freiem Himmel in ein Gewässer zu steigen.

Andere Karriere beendet

Zwar habe er schon mit sechs Jahren schwimmen gelernt, sich als Ausdauersportler jedoch lieber mit Laufen und Mountainbikefahren beschäftigt. Aus Jux und Dollerei habe er 2013 mit einem Freund ohne Vorbereitung an einem 24-Stunden-Schwimmen im Hallenbad teilgenommen – Kommentar nach 1120 Bahnen: „So gut war ich noch nie im Sport.“ Derart motiviert, ging es ein Jahr später auf die rund zwölf Kilometer Bodensee-Querung bei Friedrichshafen: „Mit 7:24 Stunden wurde ich da Weltmeister im Langsamschwimmen.“ Das sei ein Grund gewesen, diese Karriere zu beenden.

Dass zu einem ganzen Jahr auch ein Winter gehört, wusste ich damals noch nicht.
Wigald Boning

Knapp zehn Jahre später, nach einem Umzug an den Ammersee, sei bei ihm jedoch eine Kalkschulter diagnostiziert worden. Am Wasser vor der Haustür sei der Plan gereift, ein Jahr lang durch tägliches Schwimmen einer drohenden OP zu entgehen. Den habe er ab dem 1. Juli 2022 umgesetzt, aber: „Dass zu einem ganzen Jahr auch ein Winter gehört, wusste ich damals noch nicht.“ Amüsant schilderte der Comedian, wo er überall vor zu seinen Auftritten ins Wasser gegangen sei – etwa in einem Trockendock, einem Regenrückhaltebecken an einem Flughafen, in kleineren und größeren Flüssen.

Es sei jedoch nicht immer leicht gewesen, seinen Plan mit täglichem Schwimmen umzusetzen. Bei der Krönung von Charles III. sei die Themse aus Sorge vor Terrorakten komplett abgeriegelt gewesen – und dazu ziemlich schmutzig. Bei seinen Touren habe er darüber hinaus auch „Schwänisch“ gelernt, um sich mit den großen Vögeln auf Augenhöhe unterhalten zu können.

Zwischendurch sei es notwendig geworden, das Reglement etwas zu ändern. So habe er „Schwimmen“ durch „Baden“ ersetzt. Das sei im Zusammenhang mit der Geburt seines jüngsten Sohnes geschehen, als er vor der Fahrt in den Kreißsaal schnell ins Planschbecken auf dem Balkon gesprungen sei: „Aber auf jeden Fall musste es unter freiem Himmel sein.“ Dass nicht nur flüssiges Wasser als gültig angesehen wird, beweisen Tauchgänge im Schnee auf der Zugspitze und in den Zillertaler Alpen.

Arie war schnell beendetSein schönster Badetag sei im Januar vergangenen Jahres gewesen, als ihm seine Frau als Opernsängerin zu seinem 57. Geburtstag gemeinsames Eisbaden bei minus zehn Grad mit musikalischer Untermalung geschenkt hatte: „Die Arie war schon nach wenigen Sekunden beendet.“

Ich bin dafür, dass jedes Kind schwimmen lernt.
Wigald Boning

Nachdem Wigald Boning mit seinem Bad in der Wupper seine selbst gestellte Aufgabe zum 959. Mal in Folge erfüllt hatte, kündigte er an, dass er auch nach der 1000. Auflage am 27. März weitermachen will, solange es die Gesundheit zulässt: „Meine Kalkschulter ist jedenfalls weg.“ Bedauerlich findet er, dass in Zeiten nachlassender Wirtschaft immer mehr Hallenbäder geschlossen werden: „Ich bin dafür, dass jedes Kind schwimmen lernt.“

Auf seiner offiziellen Facebook-Seite teilt Wigald Boning kurze Clips von seinen Plantsch-Vergnügungen - auch von dem aus Wipperfürth: