Zum zehnten Mal organisiert Dominic Willms den Wettbewerb der kleinen Kicker mit prominenter Unterstützung.
Fußball-Mini-WMAlle Wipperfürther Kindergärten kämpfen um den Titel
Fast 170 Kinder, die über den Rasen flitzen, eine große Portion Lokalrivalität und ein Rahmenprogramm, das selbst bei eingefleischten Fußballfans keine Wünsche offenlässt: das ist die Wipperfürther „Mini-WM“. Am Mittwoch wird die nächste Auflage auf dem Mühlenberg angepfiffen, Gastgeber sind die Dohrgauler und die Neye-Spatzen. Florian Sauer sprach mit Organisator Dominic Willms (39) über das in Oberberg einmalige Turnier für die ganz Kleinen, das vor genau zehn Jahren Premiere feierte.
Herr Willms, auf einer Skala von eins bis zehn, wie hoch ist aktuell das Fußballfieber in den Wipperfürther Kindergärten?
Dominic Willms: Ganz sicher eine volle Zehn. Die Kinder können ihren ersten Einsatz auf dem Rasen kaum erwarten. Wie man hört, wird in allen Ecken der Stadt schon seit Wochen sehr fleißig und ambitioniert trainiert.
Zum Zehnjährigen treten diesmal tatsächlich alle 14 Kindergärten mit einer Mannschaft an.
Das freut mich ganz besonders, das war immer unser Ziel. Beim letzten Mal haben zehn Teams gespielt, diesmal sind wirklich alle Kindergärten zwischen Kupferberg und Hämmern dabei. Klaswipper kommt als Titelverteidiger und bringt den goldenen Bergischen Löwen, unseren Wanderpokal, mit.
Die erste „Mini-WM“ haben Sie ja 2014 auf die Beine gestellt.
Genau, im Weltmeisterjahr, fing alles an. Ich arbeitete bei den Dohrgauler Spatzen, die ich heute leite. Die Idee hatte anfangs sogar etwas Klischeehaftes, nach dem Motto: Welche Idee kannst du als männlicher Erzieher einbringen? Aber die WM in Brasilien rückte damals immer näher, das Land war im Fußballfieber und so haben wir unser erstes Turnier gestartet, damals noch mit fünf Kindergärten. Da passte einfach alles, Kinder, Eltern und auch wir Erzieher waren total begeistert.
Seither wächst und wächst das Format.
Man kann sagen, wir sind angekommen. Allerspätestens seit diesem Jahr gehört das Turnier zu den Höhepunkten im Sportkalender unserer Stadt. Überhaupt ist mit den Jahren alles professioneller geworden. Inzwischen laufen zum Beispiel alle Kindergärten mit eigenem Trikot auf, es gibt Cheerleader. Und die Kinder bringen viel Ehrgeiz mit. Einfach mal gucken, wie das Turnier so läuft, ist nicht. Da gibt es Trainingstage, da werden Papas plötzlich als Trainer verpflichtet (lacht).
Viel Prestige ist dem Sieger also sicher. Was bekommen die Gewinner denn sonst noch?
Wir sind durch viele Sponsoren in der glücklichen Lage, dass alle Kinder einen Lohn für ihren Schweiß erhalten. Für jede Mannschaft gibt es einen Pokal und für den Sieger zusätzlich unseren Wanderpokal. Jedes Kind erhält außerdem eine Medaille, einen Fußball, ein T-Shirt der Mini-WM und vieles mehr. Mit unserem Turnier rennen wir in der Stadt bei Sponsoren offene Türen ein, quer durch alle Branchen. Das beweist noch einmal, dass unser Turnier ein sportliches Schwergewicht geworden ist, und dafür sind wir sehr dankbar.
Erklären Sie doch bitte einmal den Turniermodus.
Gespielt wird in zwei Gruppen im Bernhard-Wald-Stadion. Eine Partie dauert fünf Minuten, bei uns stehen fünf Feldspieler plus Torwart auf dem Platz. Die beiden besten Mannschaften jeder Gruppe qualifizieren sich dann direkt für das Halbfinale. Wir beginnen um 13 Uhr, das Endspiel ist schließlich für 17 Uhr angesetzt.
Die Dribblings der Kleinen werden auch diesmal wieder von echten Experten kommentiert?
Richtig, mit Ulli Potofski und Tobias Budde haben wir zwei prominente Experten am Mikrofon. Ulli begleitet uns schon seit Jahren und ist immer wieder aufs Neue begeistert. Er schwärmt immer, das Spiel der Kinder sei die ehrlichste Form des Fußballs.
Was wird denjenigen geboten, die gerade nicht selbst auf dem Rasen stehen?
Im Prinzip verwandeln wir das Stadion in eine richtige WM-Arena. Zum Beispiel stellen wir ein Glücksrad auf, an dem es Fanartikel zu gewinnen gibt. Da haben wir Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund als Unterstützer. Hauptgewinn ist ein richtiges Trampolin. Dann starten die Fördervereine der Kitas verschiedene Aktion. Und selbstverständlich stattet uns auch der Klaswipp-Bär einen Besuch ab.
Das klingt nach viel Arbeit in der Vorbereitung.
Es ist gut, dass die Mini-WM nur alle zwei Jahre ausgespielt wird. Das hält die Spannung hoch und so ist es von der Mühe im Vorfeld noch stemmbar. Die Vorbereitung nimmt schon immer ein gutes Jahr in Anspruch und ist nur mit der Hilfe aller Kolleginnen und Kollegen der Dohrgauler-Spatzen und der Neye-Spatzen zu bewältigen.
Letzte Frage: Wie stehen denn die Siegeschancen der beiden Gastgeber?
Ich glaube die Mannschaften aus Dohrgaul und der Neye sind prima vorbereitet. Beide sind jedenfalls heiß auf den Titel. Über eine Kollegin konnten wir Kontakt zu Adrian Grümer knüpfen, Trainer der U17 von Bayer Leverkusen. Mit ihm hatten unsere Mädchen und Jungen ihr Abschlusstraining, da gab es noch eine Menge Tipps. Und Bayer Leverkusen war in der abgelaufenen Saison ja ganz sicher nicht die schlechteste Referenz in der deutschen Fußballwelt.