Bei idealem Wanderwetter nahmen rund 3000 Wanderfreunde am Samstag in Wipperfürth am größten Wanderevent der Region teil.
Geselligkeit und AusdauerWieder viel los bei der Bergischen 50 in Wipperfürth
Wenn die Bergische 50 rund um Wipperfürth stattfindet, ist die Wandersaison eindeutig eingeläutet. Im vergangenen Jahr bin ich die 50 Kilometer gelaufen, wollte meine persönlichen Grenzen testen. Ich erinnere mich an die Strapazen der letzten Kilometer, aber auch an das stolze Gefühl im Ziel.
Eigentlich war es als einmalige Aktion geplant, aber je näher das Wanderevent rückt, desto mehr kribbelt es in meinen Beinen. Mein Ehrgeiz zieht mich wieder zu den 50 Kilometern, aber ein Zipperlein im linken Fuß findet, dass die Hälfte durchaus reicht. Ich frage mich, was das Wanderevent noch ausmacht, wenn es nicht nur um „weiter, schneller, toller“ geht? Ich melde mich also dieses Mal zu den 25 Kilometern an und freue mich auf viele neue Begegnungen.
Start im Viertelstundentakt
Am Samstagmorgen füllt sich das Startfeld auf dem Wipperfürther Marktplatz im Viertelstundentakt. Um 9.30 Uhr setzt sich mein Start-Trupp in Bewegung und zieht zügig an der Wupper entlang stadtauswärts. Die Temperaturen sind noch knackig kalt, aber es ist trocken, und manchmal blinzelt die Sonne zwischen den Wolken hervor. Das Wetter heute ist geradezu ideal zum Wandern.
Schnell führt der Weg ins Grüne und ich komme mit Birgit Höller ins Gespräch. Sie ist mit einer kleinen Gruppe aus Köln angereist. Die Idee zur Teilnahme am Wanderevent kam von ihrem Mann, der das bergische Städtchen von seiner Ausbildung her kennt. Birgit sieht die Bergische 25 als Motivation, nach dem Winter wieder aktiv zu werden.
Auch Tina Baldus aus Loope geht gerne wandern, sie ist zum ersten Mal bei dem Wanderevent dabei und testet mit einer Freundin die 25 Kilometer. Wenn alles gut klappt, sollen es im nächsten Jahr die 50 werden. Gerd Röttgen, Thomas Tewes, Kristof Köpnik und Julian Stolzenberg wandern schon zum dritten Mal mit. Vor zwei Jahren hat ihr Arbeitgeber, das Heilpädagogische Zentrum „Die Gute Hand“, die Teilnahme am Lauf organisiert. Das hat ihnen gut gefallen, seitdem nutzen sie es als privates Treffen und genießen auch den geselligen Teil ausgiebig.
Die Strecke führt über gute Feldwege. Manchmal stauen sich die Wanderer kurz vor engen Passagen, manche Abschnitte sind naturgemäß etwas matschig, aber die weitaus meiste Zeit kann ich mich einfach an dem satten Grün um mich herum erfreuen. Nach gut der Hälfte des Weges kommt die Mittagsstation mit Nudeln und Bratwurst – rund fünf Kilometer nach dem Brötchenstand — überraschend früh.
Aber Nudeln passen immer, dazu sind die Verpflegungsstationen Treffpunkte, an denen sich oft nette Gespräche ergeben. Am 15-Kilometer-Schild treffe ich Nicki, Rosi, Manu, Kirsten, Janni und Melina. Sie sind bis 1987 in Wuppertal zusammen zur Schule gegangen und noch immer befreundet. Sie machen ein Beweisfoto: „Bis hierhin haben wir es schon geschafft“ und ziehen weiter. Rosi erzählt mir, dass sie einige gesundheitliche Probleme hat und die 25 Kilometer eine persönliche Herausforderung für sie sind. Sie kämpft sich weiter.
Nach rund sechs Stunden komme ich gemütlich im Ziel auf dem Wipperfürther Marktplatz an und bekomme eine Medaille, ganz modern aus Holz. Auf dem Platz herrscht Volksfeststimmung, es gibt ein letztes mal Snacks und Getränke. Eine angenehme Müdigkeit macht sich in mir breit. Die Wanderer von der Guten Hand sitzen noch gemütlich zusammen. Auch Rosi kann stolz sein, sie hat es ins Ziel geschafft. Aber ihr geht es nicht so gut, ihre Freundinnen holen vorsichtshalber die Sanitäter.
Spaßm an der Herausforderung
Mein Fazit: Steht bei der Bergischen 50 der sportliche Aspekt im Vordergrund, so ist es bei der Bergischen 25 eher der Gesellige. Viele Firmen, Familiengruppen und Freunde haben Spaß an der gemeinsamen Herausforderung. Es kann, aber es muss eben nicht immer die Höchstleistung sein.