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GroßübungWipperfürths Feuerwehr trainiert den Einsatz im Seniorenheim

Lesezeit 3 Minuten
Ein Feuerwehrmann steht mit Atemschutzausrüstung im Korb einer Drehleiter.

Übung inklusive Rauch und schreiender Menschen: In Wipperfürth übten Feuerwehr und Rettungskräfte den Einsatz in einem Seniorenheim.

131 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Retungsdienst, Stadt und Kreis waren am Samstag an einer Großübung in Wipperfürth beteiligt.

Sirenengeheul durchbrach am Samstag die Mittagsruhe, als Einsatzfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr auf das Gelände des Schulzentrums Mühlenberg in Wipperfürth einbogen. Der Hauptschulaltbau soll abgerissen werden und bot den Platz für die Großübung von Feuerwehr, Rotem Kreuz und Krisenstab der Hansestadt.

Für die Übung wurde aus der Konrad-Adenauer-Hauptschule das fiktive Altenheim „Haus Florian“. Das Szenario: Eine Explosion mit Brand im Küchenbereich eines Seniorenheims. Dichter Rauch stieg aus den Fenstern auf. Um Hilfe rufende Personen standen an den Fenstern und versuchten mit Armen winkend auf sich aufmerksam zu machen.

Hauptschule wurde zum Altenheim

Umgehend begannen die Feuerwehrmänner und -frauen unter der Einsatzleitung von Stadtbrandinspektor Peter Rothmann und Stellvertreter André Blank mit der Evakuierung des Gebäudes.

Zwei Helfer des DRK schieben eine Trage mit einem Patienten.

Helfer des Roten Kreuzes nahmen an der Übung teil und probten den Transport von Menschen mit Geheinschränkung.

Mit Hilfe eines Hubrettungsfahrzeugs mit Drehleiter auf der einen und Leitern auf der anderen Seite des Gebäudes wurden die Menschen in Sicherheit gebracht. „Es galt, 15 Personen, davon drei im Rollstuhl, aus dem Gebäude zu evakuieren und zur medizinischen Versorgung an die Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes zu übergeben“, berichtete Thomas Eßer von der Feuerwehr.

Koordination mit Stadt und Kreis

Dafür wurde etwas abseits des Brandgeschehens eine Sammelstelle eingerichtet. Dort wurden die Heimbewohner, Pflegekräfte und Besucher mit Wasser versorgt, bevor sie in Ersatzunterkünfte gebracht wurden.

Neben den Einsatzkräften der Feuerwehr und des DRK übte auch das Rathaus mit: Der „Stab für außergewöhnliche Ereignisse“ – kurz SAE – der Hansestadt probte seinen Part unter Leitung von Bürgermeisterin Anne Loth. Schließlich sei solch ein Einsatz auch für sie als Bürgermeisterin nicht alltäglich, sagte Loth.

Während die Retter die Menschen aus dem Haus holten, organisierten die Bürgermeisterin und ihre Mitarbeiter Ersatzplätze für die Heimbewohner, informierten den Landrat und hielten den Kreis auf dem Laufenden. Insgesamt waren 131 Personen an der Großübung beteiligt.

Rettung von Senioren im Rollstuhl geübt

Neben der Feuerwehr, DRK und SAE waren auch die Polizei, das Ordnungsamt sowie die Feuerwehr des Oberbergischen Kreises mit dem Wechsellader Atemschutz und Kreisbrandmeister Julian Seeger vor Ort.

Die Einsatzkräfte wurden während der Übung beobachtet. „Im Anschluss an die Übung bekommen wir dann ein Feedback, was gegebenenfalls nicht so gut lief und wo noch die Abläufe verbessert werden sollten“, erklärte Eßer.

Dazu kamen Führungskräfte der benachbarten Feuerwehren nach Wipperfürth. Das Szenario war bewusst fordernd aufgebaut: Einmal die Rettung der vielen Menschen, die teils stark in ihrer Mobilität eingeschränkt waren.

Zwei Feuerwehrleute versuchen eine aufgeregte Frau daran zu hindern, in ein Gebäude zu gelangen.

Teil des Szenarios: Eine Frau versucht in das brennende Gebäude zu gelangen, auf der Suche nach einem Angehörigen.

Dazu hatten die Planer den Auftritt einer Frau organisiert, die ihren 14-jährigen Sohn im Gebäude vermutete und am liebsten selbst zur Rettung geeilt wäre. Hier mussten Feuerwehrleute und Rotkreuzler die Frau beruhigen und verhindern, dass sie die Arbeit der Einsatzkräfte behindert und sich und andere Personen gefährdet.

Übung wurde ausgewertet

„Dieses Übungsszenario ist auf jeden Fall sehr intensiv und eine Herausforderung“, so Eßer. Das Fazit: Es konnten alle Personen gefunden und gerettet werden. „Die Beobachter haben uns ein gutes Zeugnis ausgestellt“, berichtet Thomas Eßer. Natürlich gebe es Aspekte, die noch verbessert werden können.

Einen kurzen Schreckmoment gab es zum Schluss. Als die Übung gerade beendet war, kam ein echter Einsatz rein. Eine Brandmeldeanlage schlug Alarm. Die Feuerwehr rückte sofort wieder aus. „Zum Glück erwies es sich als Fehlalarm“, berichtet Eßer.