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Buddha und YogaIn diesem Wipperfürther Ort versteckt sich ein buddhistischer Tempel

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann steht vor buddhistischen Statuen

Jeden morgen erneuert David Kesseler die Opfergaben vor der großen Buddha-Statue im Buddhistischen Zentrum in Wipperfürth.

Niederholl heißt das winzige Dorf in Wipperfürth. Dort meditiert David Kesseler bis zu drei Stunden täglich.

Von außen sieht es aus wie ein gewöhnliches Wohnhaus, doch im Inneren verbirgt sich ein spiritueller Tempel. David Kesseler führt in der kleinen Wipperfürther Ortschaft Niederholl gemeinsam mit seiner Mutter ein Buddhistisches Zentrum. Dort haben sie einen Ort geschaffen, in dem sie zusammen mit anderen Gläubigen ihre Religion praktizieren können.

Wipperfürther lebte selbst fünf Jahre in Nepal

Mehrmals in der Woche beten und meditieren sie gemeinsam, sei es im Tempel oder über Videokonferenz. Dazu gehört auch Yoga als eines der Elemente des Buddhismus. „Es ist so ein positiver Ansatz“, erzählt David Kesseler über seine Motivation, den Buddhismus zu leben. „Wir werden alle rein, also gottgleich, geboren und begegnen im Leben irdischen Trübungen wie Neid oder Hass. Diese negativen Leiden sind aber nicht das, was wir eigentlich sind, wir sind von Grund auf frei und glücklich. Wir können uns von diesen Trübungen wieder befreien und den Urzustand wieder herstellen. Meditation und Gebet helfen uns dabei“, fasst er den buddhistischen Ansatz zusammen.

Der Krankenpfleger verrät, er habe selbst fünf Jahre in Nepal gelebt und dort die Lehren des Buddhismus studiert. Jeden morgen erneuere er die Opfergaben vor der großen Buddha-Statue im Tempel in Wipperfürth. Wasser, Reis, Räucherstäbchen, Blumen und Salben stehen aufgereiht in goldenen Töpfen auf dem Altar. Dann meditiere er, bis zu drei Stunden täglich – manchmal auch gemeinsam mit seiner Mutter. Da beide aber unterschiedlich weit fortgeschritten seien, spreche auch dann jeder für sich seine eigenen Gebete.

Wir werden alle rein, also gottgleich, geboren und begegnen im Leben irdischen Trübungen wie Neid oder Hass.
David Kesseler über den den buddhistischen Ansatz

Mantra heißen die nur wenige Silben langen Gebete, die in einer Sitzung immer und immer wiederholt werden. Aufgeschrieben sind sie auf langen Papierstreifen, die auf Rollen gewickelt sind. Montags träfen sich fünf Gläubige, um zusammen zu meditieren, mittwochs komme morgens eine kleine Gruppe zusammen, und eine abends in der Videokonferenz, berichtet der Wipperfürther. Aber auch große Veranstaltungen mit bis zu fünfzig Menschen hätten sie in ihrem Zentrum bereits durchgeführt.

Seine Mutter Margarete Kesseler hat das Buddhistische Zentrum vor 40 Jahren in Engelskirchen-Loope gegründet, 2007 erfolgte der Umzug nach Niederholl. „Da haben wir mit den anderen Gläubigen eine Woche im Tempel meditiert und die Buddha-Statue mit Mantra-Rollen und anderen für uns wertvollen Dingen gefüllt“, berichtet David Kesseler. Eine weitere sehr intensive Veranstaltung sei ein Rückzug gewesen, bei dem 25 Gläubige zwei Wochen lang zusammen gelebt und gebetet hätten.

Besuch „seiner Heiligkeit“ in Wipperfürth

Die absoluten Höhepunkte seien jedoch die Besuche von „seiner Heiligkeit“ Chetsang Rinpoche gewesen. Bereits viermal habe der kluge Mann, der nach dem Dalai Lama die zweitwichtigste Person im tibetischen Buddhismus sei, das Zentrum besucht und dort auch seine Lehren verkündet. Das nächste Projekt in Wipperfürth sei ein Heilyoga-Kurs mit Lehrerin Dorothée Söndgen im Mai. Ziel dieser Yoga-Art sei es, Energieblockaden zu lösen und die Einheit von Körper und Geist zu stärken.

Schon im Februar habe ein Kurs mit Söndgen stattgefunden und zwischendurch habe die Gruppe das Yoga auch nochmals in Niederholl praktiziert, berichtet Kesseler. Aber auch an anderen Aktivitäten mangelt es den Kesselers nicht. Margarete Kesseler engagiert sich im Wipperfürther Interreligiösen Dialog und hat den Schweigemarsch gegen Rechtsextremismus mitorganisiert. David Kesseler gestaltet in jeder freien Minute das rund 10 000 Quadratmeter große Grundstück um. Das Ziel: Es soll immer mehr ein Ort werden, an dem der buddhistische Glaube gelebt wird.


Yoga-Kurs im Buddhistischen Zentrum „Drikung Tashi Jong“ in Wipperfürth-Niederholl vom 3. bis 5. Mai: Interessierte können sich unter gredi-kesseler@t-online.de oder (0 22 67) 18 29 melden und erhalten dann ein Teilnahmeformular.