Eines der Highlights bei „Rund um Köln“ ist die Bergwertung in Agathaberg. Für die Zuschauer ist der Marktplatz ein beliebter Treffpunkt.
Radklassiker „Rund um Köln“Profis fahren gleich zweimal durch Wipperfürth
Radfahren ist in den vergangenen Jahren definitiv zum echten Trend- und Breitensport geworden. Nicht zuletzt die weite Verbreitung der E-Bikes hat dafür gesorgt, dass auch nicht ganz so sportliche Menschen vermehrt auf zwei Rädern unterwegs sind. Darüber können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von „Rund um Köln“, dem ältesten Profi-Radrennen Deutschlands, natürlich nur schmunzeln, denn die Radler der Velodom-130-Strecke legen tatsächlich 130 Kilometer zurück – sprichwörtlich „Rund um Köln“.
Dazu gibt es auch kürzere Wettbewerbe, aber natürlich versprechen die 130er die meiste Action und Abwechslung, stets auch für die Zuschauer am Streckenrand. Am Sonntag ist es nun wieder einmal so weit gewesen, die angemeldeten Teilnehmer haben sich am frühen Vormittag in der Domstadt auf die Sättel geschwungen und auf den Weg durchs Bergische Land gemacht.
Musik auf dem Marktplatz
In Wipperfürth ist am Vormittag so etwas wie gemütliche Betriebsamkeit zu merken. Der Sonntag erwacht so langsam, die Sonne scheint. Dass hier heute etwas passiert, ist klar. Die Absperrungen rund um den Marktplatz zeigen, dass die Strecke durch das Herz der Hansestadt führt. Sonderlich aufgeregt ist man angesichts der Tatsache, dass hier gleich eine Vielzahl an Radfahrern im Rahmen der 106. Auflage von „Rund um Köln“ durchrauschen wird, aber nicht.
Aber man will dann doch dabei sein, will es miterleben, und was bietet sich da besser an, als zusätzlich zur ohnehin vorhandenen Gastronomie rund um den Marktplatz auch noch diesen selbst zu nutzen? Unterhalb von „Platz 16“ ist ein kleiner Pavillon aufgebaut, dazu ein Biergarten mit Getränkewagen.
Entspanntes Frühjahrs-Feeling
Im Pavillon sitzen Aileen und Markus. Die beiden kommen aus Lindlar und machen seit einigen Jahren zusammen Musik. „Wir sind keine Band, wir werden immer wieder gefragt, ob wir zusammen irgendwo spielen wollen“, sagt Markus schmunzelnd. Er sitzt auf der Cajon, auf der er den Rhythmus klopft. „Wir spielen heute immer wieder zwischendurch“, ergänzt Aileen, sie zupft die Gitarre und singt. Und dann spielen sie ihren ersten Song, der wie auch die weiteren vor allem eins transportiert: entspanntes Frühjahrs-Feeling.
Es wird langsam Zeit. Die Strecke, die über die Hochstraße führt, wird mit Absperrungen vorbereitet und es wird nicht mehr lange dauern, ehe die Ersten aus der Spitzengruppe ankommen werden. „Wenn das dann der Fall ist, könnt Ihr natürlich gerne an die Absperrung gehen und dabei kurz bei uns vorbeikommen“, sagt Aileen und lächelt. Die Musik des Duos geht dabei absolut gut ins Ohr, auch wenn sie in bestem Sinne Hintergrundberieselung ist, sie schmeichelt und tut gut. Was man allerdings auch sagen muss – viel los ist nicht auf dem Marktplatz. Es ist auch nicht der einzige Event-Point, denn „Rund um Köln“ führt auch durch Wipperfeld, Thier und Agathaberg, da ist mit 27 Prozent der stärkste Anstieg des Radklassikers zu bewältigen. Dort gibt es auch eine Bergwertung. An den Event-Points, aber auch an vielen anderen Abschnitten an der Strecke, werden die Profis von den Zuschauerinnen und Zuschauern angefeuert.
Schon die jüngsten feuern die Profis begeistert an
Daniela Diederich ist mit ihren Kindern Morten und Jette gekommen. „Die beiden sind auf ihren Rollern gefahren, wir waren auch im letzten Jahr schon hier“, sagt sie. Bevor die Radrennfahrer vorbeirauschen, gibt es für die beiden ein Eis. „Wir freuen uns total“, sagt Jette, die letzten Eisspuren noch im Gesicht.
Thomas Hoppe ist mit dem Fahrrad unterwegs. „Allerdings mit dem E-Bike, das ich seit vier Jahren fahre, nachdem ich am Knie operiert worden bin“, sagt der Wipperfürther. Er möchte die Durchfahrt abwarten und auf dem Rückweg eine Runde um die Talsperre drehen.
Zwischenfall auf der Gaulstraße
Im Zuge des Rennens kommt es auf dem Zebrastreifen des Kreisverkehrs an der Gaulstraße in Wipperfürth zu einem Zwischenfall: Eine Seniorin überquert mit ihrem Rollator just während des Rennens die Straße auf dem Zebrastreifen. Ganz offensichtlich sieht sie die vom Marktplatz nahenden Radfahrer nicht. Es gelingt nicht allen, dem Hindernis rechtzeitig ausweichen. Ein Radler erwischt den Rollator und schiebt ihn ein paar Meter weiter, wie auf einem Video, das kurz darauf in den sozialen Netzwerken kursiert, zu sehen ist. Der Profi kann nach kurzem Halt weiterfahren, auch der Seniorin ist nichts passiert, wie sie kurz nach dem Vorfall der Polizei in Gummersbach berichtet.