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Platz für 14 KlassenHermann Voss-Realschule Wipperfürth nimmt Containerbau in Betrieb

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In Rot und Grau: Der Ersatzbau an der Hermann-Voss-Realschule in Wipperfürth.

Eröffnung des  Ersatzbaus an der Hermann-Voss-Realschule Wipperfürth.

Der neu errichtete Containerbau in Wipperfürth für den Realschulbetrieb besteht aus 76 Containern und kostet 3,4 Millionen Euro.

„Wir sind happy, dass wird eine Punktlandung gemacht haben“, freut sich Renate Brüning, die Leiterin des Gebäudemanagements der Hansestadt Wipperfürth. Am Freitag, dem letzten Tag der Sommerferien, übergab Bürgermeisterin Anne Loth symbolisch den Schlüssel eines Schulneubaus an Claudia Deichsel, die Leiterin der Hermann-Voss-Realschule.

Währenddessen laufen noch die letzten Handwerkerarbeiten. Das neue Gebäude bietet Platz für 14 Klassen, von innen ist kaum zu erkennen, dass es aus insgesamt 76 Containern zusammengesetzt wurde. „Beim Wärmeschutz und beim Schallschutz müssen wir die gleichen Anforderungen erfüllen wie bei einem herkömmlichen Gebäude“, betont das Gebäudemanagement.

Containerbau in Wipperfürth ist nur eine Zwischenlösung

Zur Übergabe des Ersatzneubaus am Schulzentrum Mühlenberg sind auch Vertreter der Ratsfraktionen gekommen. Ganz leicht ist der Politik die Entscheidung, 3,4 Millionen Euro für den Containerbau bereitzustellen, nicht gefallen. Denn der „Ersatzneubau“, so die offizielle Bezeichnung, ist nur ein Interim, eine Zwischenlösung für die kommenden fünf Jahre. Damit gewinnt die Stadt Zeit für einen Teilneubau der maroden Hauptschule.

Dauerhaft können die Container am jetzigen Standort, zwischen der Hermann-Voss-Realschule und der Konrad-Adenauer-Hauptschule, nicht stehen bleiben das gibt das Baurecht nicht her. Bürgermeisterin Anne Loth und Schulleiterin Claudia Deichsel sind sehr erleichtert, dass der Neubau pünktlich zum Start ins neue Schuljahr fertig gestellt wurde.

Innenansicht eines Containers, in dem sich ein Klassenzimmer befindet.

Von innen ist die Containerbauweise kaum zu erkennen.

Einige Klassenzimmer sind schon fertig eingerichtet, in anderen stapeln sich noch die Umzugskisten. An der Wipperfürther Realschule setzt man auf das „Lehrerraumprinzip“, was bedeutet, dass jeder Lehrer und jede Lehrerin ein eigenes, festes Klassenzimmer hat und die Schülerinnen und Schüler nach jeder Stunde den Raum wechseln. Der Vorteil: Jeder Lehrer kann den Raum nach seinen Bedürfnissen einrichten. Für den Fremdsprachenunterricht etwa stehen die nötigen Wörterbücher im Regal zur Verfügung.

Und auch die großen digitalen Tafeln, die in allen neuen Klassenzimmern hängen und die sich mit der Hand beschreiben lassen, kann jede Lehrkraft nach ihren individuellen Bedürfnissen konfigurieren. Videos, Grafiken und Internetlinks lassen sich dort in das Tafelbild einblenden. Und mit einem Klick ist die Tafel wieder leer. „Schultische und Stühle stammen aus dem bisherigen Bestand der Realschule“, erläutert Sarah Leineweber, die Leiterin des Schulamtes. Man habe nur neue Regale, Schränke und Sideboards ergänzt.

Hergestellt und eingerichtet wurden die Container in Sandwichbauweise von einer Firma im oberfränkischen Schlüsselfeld. Der Transport der 76 Container im Mai 2023 über die Autobahn und Landstraße war eine logistische Herausforderung. Jeder Container misst drei mal sechs Meter, immer zwei Stück passen auf einen Tieflader. Innerhalb von nur drei Tagen brachten 17 Lastwagen die Container an ihren Bestimmungsort.