Mit Beginn der Ferien wird die geplante Teilsperrung der Hochstraße umgesetzt. Dafür sind zwei versenkbare Poller geplant, und die sorgen jetzt für Streit.
StreitthemaVersenkbare Poller sorgen in Wipperfürth für Aufregung
Mit Beginn der Sommerferien Anfang Juli müssen sich Autofahrer in Wipperfürth umstellen. Denn dann will die Stadtverwaltung die seit langem beschlossene Sperrung der Hochstraße zwischen der Volksbank und der Ellersecke, umsetzen, um so die Innenstadt vom Verkehr zu entlasten.
„Wir haben uns bewusst für diesen Zeitpunkt entschieden, um ein bisschen Eingewöhnungszeit zu haben“, erklärte André Hackländer, Abteilungsleiter Stadt- und Raumplanung, am Mittwochabend im Ausschuss für Stadtentwicklung. Ende September/Anfang Oktober sollen die Arbeiten für die neue, barrierefreie Bushaltestelle an der Hochstraße beginnen.
360 000 Euro für neue Bushaltestelle und Sperrung
Die Stadt hat dafür 360 000 Euro Kosten veranschlagt, einschließlich zweier versenkbarer Poller, je einen pro Fahrtrichtung. Nähert sich ein Bus oder ein Einsatzfahrzeug, fahren die Poller herunter und geben die Durchfahrt kurz frei. Die Fahrzeuge werden mit einer Spezialfolie nachgerüstet, die einen Sender im Poller aktiviert.
Die Poller sollen zusammen rund 10 000 Euro kosten. 90 Prozent der Gesamtsumme werden durch das Land gefördert. Der Zweckverband Go. Rheinland hat die Maßnahme bewilligt, nur der Förderbescheid liege noch nicht vor. Um die Poller entwickelte ein Streit im Ausschuss.
Die CDU-Fraktion lehnt sie vehement ab, es sei gar nicht klar, ob diese Poller überhaupt gebraucht würden, so Hans-Peter Müller. „Wir müssen in der Lage, sein, dass Menschen Schilder befolgen. Wir bauen ja auch nicht an jeder Einbahnstraße eine Schranke ein“, sagte Müller. Im Gespräch mit unserer Zeitung erklärte der CDU-Politiker, dass man die Poller zum einen wegen der Kosten ablehne, auch Fördermittel seien Steuergelder. Zum anderen befürchte man damit eine Verfestigung der Abbindung der Hochstraße, die die CDU ablehnt.
Frank Mederlet (SPD) verwies auf die Erfahrungen am Marktplatz. „Auch dort konnten die Menschen auf Schildern sehen, dass das Parken an bestimmten Tagen nicht erlaubt ist, sie haben es trotzdem getan.“ Erst die Poller hätten dies beendet.
Aus Sicht von André Hackländer sind die Poller alternativlos. Straßenverkehrsamt, Polizei und die Ovag hätten erklärt, dass die Situation sonst zu gefährlich sei. Denn die neue Bushaltestelle wird in der Mitte der Straße eingerichtet, passierende Autos würden die ein- und aussteigenden Buspassagiere gefährden.