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RäumdiensteWarmlaufen für den Winter in Oberberg

Lesezeit 3 Minuten
Ein Räumfahrzeug.

Insgesamt 400 Kilometer Straßen, davon rund 210 Kilometer in Wipperfürth, müssen die Mitarbeiter des Bauhofes von Schnee und Eis befreien.

Die Stadt Wipperfürth rechnet in dieser Wintersaison mit rund 25 Einsätzen. Dabei sei der Schnee das geringere Problem.

Bislang sind nur die kälter werdenden Temperaturen Vorboten für den bevorstehenden Winter - aber schon jetzt bestens auf Schnee und Eis vorbereitet ist der Kommunen übergreifende Bauhof von Wipperfürth und Hückeswagen. In der Salzhalle türmen sich 1200 Tonnen Salz und auch die Gerätschaften, die bereits auf dem Hof auf ihren Einsatz warten, wurden kontrolliert und bei Bedarf repariert.

Insgesamt 400 Kilometer Straßen, davon rund 210 Kilometer in Wipperfürth, sowie diverse Quadratmeter Parkplätze, Schulhöfe, Fuß- und Radwege sowie Treppenanlagen müssen die Mitarbeiter des Bauhofes von Schnee und Eis befreien. Dafür werden teilweise bereits ab halb vier Uhr morgens große und kleine Schlepper, Lkw sowie Schmalspurschlepper unterwegs sein.

Die Arbeit ist auch psychisch belastend

Bauhof-Leiterin Verena Schrader appelliert an die Bevölkerung: „Damit unsere Räumfahrzeuge überall durchkommen, ist rücksichtsvolles Parken wichtig. Und wenn dies nicht automatisch passiert, wäre es hilfreich, die Seitenspiegel vor Verschließen des Fahrzeugs einzuklappen.“ Sollte es doch zu Problemen kommen, bittet Schrader, nicht die Fahrer aufzuhalten, sondern sich direkt mit dem Bauhof in Verbindung zu setzen. „Unsere Fahrer müssen viel leisten. Die Arbeit ist nicht nur körperlich, sondern auch psychisch belastend. Sie sind in der Dunkelheit unterwegs, sind für die schweren Maschinen und teilweise für mitfahrende Kollegen verantwortlich. Zudem sind sie vor Antritt trotz der Wetterbedingungen mit ihren privaten Pkw zum Bauhof gekommen“, zieht die Bauhof-Leiterin vor ihrem Team den Hut.

Wegemeister und stellvertretender Bauhof-Leiter Thomas Schneppel ergänzt: „Die Jungs sind ab halb vier auf der Straße unterwegs. Das bekommen die meisten aus der Bevölkerung aber gar nicht mit. Sind die Straßen um sechs Uhr wieder schneebedeckt, kommen die ersten Beschwerden. Aber wir können nicht überall zur gleichen Zeit sein.“

Mussten die Mitarbeiter in der vergangenen Wintersaison zu 26 Einsätzen auf die Straße, rechnet Schrader auch in dieser Saison mit rund 25 Einsätzen. Dabei sei der Schnee das geringere Problem. „Der Winter verschiebt sich immer weiter in das Frühjahr hinein. Es kommt immer häufiger vor, dass wir noch im April hinausmüssen“, so Schrader.


Kommunen wappnen sich für Frost und Schnee

Kreisweit bereiten sich die Bauhöfe aller Städte und Gemeinden auf den Winterdienst vor. Wir haben uns in drei Kommunen umgehört.

In Gummersbach werden alle Geräte und Maschinen auf Funktion getestet. Das Salzlager hat Platz für 1500 Tonnen, es ist derzeit zu 85 Prozent befüllt und wird bald voll gemacht. Es gibt seit 1. November 2024 einen neuen NRW-Sammelvertrag, dadurch kann Gummersbach den Bedarf von zwei durchschnittlichen Jahren relativ kurzfristig abrufen. Das Gummersbacher Gemeindestraßennetz umfasst knapp 400 Kilometer, die überwiegend beidseitig geräumt werden. Die Stadt setzt im Winterdienst vier Unimog, drei Lkw und drei Kleintraktoren ein. Der Winterdienst ist in 14 Bezirke aufgeteilt, die Straßen sind nach Wichtigkeit priorisiert und werden entsprechend bedient. Der Einsatzbeginn hängt von der Lage ab. Bei leichtem Schneefall beginnt der Dienst um 5 Uhr morgens, bei überfrierender Nässe oder anhaltendem Starkschnee auch mitten in der Nacht. Im Baubetriebshof sind alle Mitarbeitende in den Winterdienst eingebunden. 60 Kollegen stehen für den manuellen und maschinellen Winterdienst zur Verfügung. Außerdem wurden lokale und regionale Firmen mit Winterdiensten bei städtischen Liegenschaften und teilweise dem Straßendienst beauftragt. (ar)

In Waldbröl ist der Streugutspeicher des Bauhofs mit 1300 Tonnen randvoll. 500 Tonnen davon, so berichtet Stadtsprecher Felix Becher, seien im vergangenen Jahr übriggeblieben, 800 mussten hinzugekauft werden. „Und die waren etwa zwei Euro teurer pro Tonne als im vergangenen Jahr.“ Probleme bei der Beschaffung habe es aber keine gegeben. Im Winterdienst greift die Marktstadt auch auf externe Firmen zurück, diese übernehmen laut Becher die Arbeit in vier der insgesamt zehn Räumbezirke in der Stadt. (höh)