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Kersting-StraßeVerkehrsbelastung in der Wipperfürther Innenstadt war Thema im Fachausschuss

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Blick auf die Einmündung der Dr.-Eugen-Kersting-Straße in die Untere Straße in Wipperfürth.

Zu Stoßzeiten ist an der Einmündung der Dr.-Eugen-Kersting-Straße in die Untere Straße viel los.

Die Hochstraße ist in Höhe des Dm-Marktes in beiden Richtungen für den Durchgangsverkehr gesperrt. Viele halten sich jedoch nicht daran.

Die Untere Straße ist die Haupteinkaufsstraße der Stadt – und eine Einbahnstraße. Autofahrer, die in Richtung der westlichen Stadthälfte/Kölner-Tor-Platz fahren wollen, müssen seit kurzem an der Dr.-Eugen-Kersting-Straße abbiegen. Denn die Hochstraße ist in Höhe des Dm-Marktes in beiden Richtungen für den Durchgangsverkehr gesperrt.

Genau auf der Ecke ist das Geschäft Obst und Gemüse Höfer. Inhaberin Anke Höfer ist mit der neuen Verkehrsregelung gar nicht zufrieden – sie hält sie für gefährlich. Im Rahmen der Einwohnerfragestunde zu Beginn der letzten Ratssitzung berichtete sie von mehreren Beinahe-Unfällen, weil abbiegende Autos nicht auf querende Fußgänger achten würden. „Dreimal schon habe ich Autos gesehen, die in die Untere Straße falsch abgebogen sind, entgegen der Einbahnstraße.“ Zudem führe die neue Verkehrsführung zu mehr Lärm und zu einer höheren Belastung mit Schadstoffen. Höfer wollte wissen, ob es Möglichkeiten gebe, die beschlossene Teilsperrung der Hochstraße rückgängig zu machen.

Neue Straßensperrung war Thema im Wipperfürther Ausschuss

Am Mittwochabend tagte der Ausschuss für Stadtentwicklung. Die CDU hatte beantragt, eine qualifizierte Verkehrszählung in der Innenstadt durchzuführen, um zu erfahren, wie sich der Verkehr entwickelt hat und wo es „Hot Spots“ gibt. Daraus sollen dann Maßnahmen erarbeitet werden, um den abfließenden Verkehr effizienter und auf kürzestem Weg aus der Innenstadt abzuleiten. Eine Möglichkeit könnte sein, den Abschnitt zwischen Stursbergs Ecke und dem Polizei-Kreisel in Richtung Busbahnhof zu öffnen.

Die Zählung soll nach Abschluss des Integrierten Handlungskonzepts Innenstadt (InHK) erfolgen – also dann, wenn die barrierefreie Bushaltestelle auf der Hochstraße fertiggestellt ist. Wegen langer Lieferzeiten für die Dachkonstruktion der Haltestelle können die Arbeiten laut Stadt allerdings erst im Frühjahr 2025 starten.

Wipperfürth: Kritik an zu kleinen Straßenschildern

Der Ausschussvorsitzende Dieter Voss (CDU) begründete den Antrag: „Mit dem InHK wollten wir mehr lebenswerte Innenstadt und weniger Durchgangsverkehr erreichen. Die jetzige Situation an der Dr.-Eugen-Kersting-Straße ist aber kein haltbarer Zustand.“ Deshalb müsse man die Verkehrsregelung noch einmal sorgfältig prüfen.

Auch Christoph Goller von den Grünen sieht ein Problem im starken Durchgangsverkehr in der Innenstadt. „Es gibt unterschiedliche Beobachtungen an der Ecke Untere Straße/Kersting-Straße“, so Frank Mederlet (SPD). „Erst wenn konkrete Zahlen vorliegen, können wir über Folgen sprechen“, so Klaus Felderhoff (UWG). Einstimmig votierte der Ausschuss für den CDU-Antrag.

An der Sperrung der Hochstraße scheiden sich nach wie vor die Meinungen. Die Verwaltung hatte vom 23. September bis zum 9. Oktober eine Verkehrsmessung durchgeführt. Das Ergebnis: Obwohl die Sperrung schon seit drei Monaten besteht, fahren pro Tag rund 470 Pkw, Lkw und Motorräder trotz Sperrung durch die Hochstraße. Für die CDU ein Beleg dafür, dass die Sperrung verkehrt ist und zudem zu einem falschen Zeitpunkt umgesetzt wurde. Die anderen Fraktionen sehen dies anders.

Einig sind sich CDU und SPD allerdings in einem Punkt: Die Schilder, mit denen das Straßenverkehrsamt auf das Durchfahrtsverbot der Hochstraße hinweist, sind viel zu klein geraten.