WipperfürtherFabian Hesterberg wird Fachkraft für inklusive Bildung
Wipperfürth/Köln – Die Barrieren in den Köpfen zu überwinden, das ist eine Aufgabe, der sich Fabian Hesterberg als Bildungsfachkraft künftig an Hochschulen widmen will. Der Wipperfürther wurde mit sechs weiteren Menschen mit Handicap ausgewählt, um sich in einer dreijährigen Ausbildung zur Bildungsfachkraft qualifizieren zu lassen. Im Rahmen des Vernetzungsforums „Inklusive Bildung NRW“ wurde diese neue Qualifizierung des Instituts für Inklusive Bildung und die nach einem Bewergungsverfahren ausgewählten Kandidaten vorgestellt.
Lebenswelt von Behinderten aus erster Hand erfahren
Der junge Wipperfürther hat am 1. April mit der neuen Ausbildung begonnen. Er soll zu einem Experten in eigener Sache werden und bei Studenten und künftigen Lehrkräften, Fach- und Führungskräften Barrieren im Kopf abbauen. Die Fachkräfte sollen vermitteln, wie die Lebenswelt, die Kompetenzen und die Bedarfe von Menschen mit Behinderung aussehen. Zwei gesellschaftlich weit voneinander entfernte Welten könnten durch die Bildungsfachkräfte verbunden werden, so das Institut: „hochschulische Exzellenz und sogenannte geistige Behinderung“.
Mit dem Projekt solle langfristig und innovativ dazu beigetragen werden, die UN-Behindertenkonvention umzusetzen, sagte Annette Storsberg, Staatssekretärin im NRW-Bildungsministerium. Und mit Fabian Hesterberg hatte sie auch gleich reichlich Gesprächsthemen, da sie ebenfalls aus Wipperfürth kommt.
Projekt Inklusive Bildung
Das Projekt des Instituts für Inklusive Bildung wird gefördert vom Landschaftsverband Rheinland, der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW und der Kämpgen-Stiftung. Zu den Projektzielen gehören die erfolgreiche Qualifizierung zur Bildungsfachkräften, die Verankerung der Bildungsleistungen an den Hochschulen in NRW und die Schaffung von langfristigen Arbeitsplätzen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Dazu soll ein Inklusionsunternehmen gegründet werden. Die Ausbildung findet in Kooperation mit der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der TH Köln statt.
Die Bildungsfachkräfte sollen als Experten in eigener Sache ganz bewusst nicht behinderte Menschen informieren und durch Praxiskontakte und Erfahrungen sensibilisieren.
Schon bei den Studenten sollte durch die Bildungsfachkräfte Verständnis für die Belange von Behinderten geweckt werden. Drei Jahre wird die Ausbildung zur Bildungsfachkraft dauern und nach erfolgreichen Qualifikation in einer unbefristeten Arbeitsstelle auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt münden. Dazu soll ein Inklusionsunternehmen gegründet werden. Eine langfristige Kooperation mit den Hochschulen in NRW ist angestrebt. Die künftigen Bildungsfachkräfte sollen zu zweit oder mit einer hauptamtlichen Lehrkraft Seminare und Vorlesungen halten oder Konferenzbeiträge leisten.