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Wipperfürths EhrenbürgerHans-Leo Kausemann wird 80

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Hans-Leo Kausemann

Wipperfürth – Vielseitig, kommunikativ und interessiert an der Umwelt – Eigenschaften, die Menschen mit dem Sternzeichen Zwilling zugeschrieben werden. Für Hans-Leo Kausemann treffen sie ganz bestimmt zu. Der Ex-Landrat, langjähriger Bürgermeister von Wipperfürth und Ehrenbürger der Stadt, feiert am heutigen 6. Juni seinen 80. Geburtstag.

Er blickt zurück auf ein arbeitsreiches Leben. Hans-Leo Kauseman kommt 1937 am Kölner Tor-Platz zur Welt. Mit knapp 30 Jahren wird der gelernte Bankkaufmann Geschäftsführer der Genossenschaft Berg und Mark. 1969 wird er Ratsmitglied der CDU, 1975, als Wipperfürth im Rahmen der kommunalen Neugliederung die Kreiszugehörigkeit wechselt, sitzt er im Übergangsparlament im Kreistag.

Bürgermeister, Landrat und Ehrenbürger

Bis heute, so Kausemann, sei der Oberbergische Kreis nicht homogen zusammengewachsen. „Mein Eindruck ist, dass sich Bergisch Gladbach damals nicht ausreichend um einen Verbleib Wipperfürths im Rheinisch-Bergischen Kreis bemüht hat“, lautet seine Einschätzung. Die Entscheidung über die Neuordnung sei aber an höherer Stelle gefallen.

1978, nach dem Tod des Bürgermeisters Walter-Leo Schmitz, wird Kausemann ehrenamtlicher Bürgermeister seiner Vaterstadt, und zwar am 6. Juni, seinem 41. Geburtstag. Und Bürgermeister bleibt er die nächsten 21 Jahre. Kausemann ist ein Mensch, der gerne anpackt, der etwas bewegen will. Und so ist er neben seiner Bürgermeistertätigkeit von 1989 bis 1994 auch noch ehrenamtlicher Landrat, anschließend fünf Jahre Vizechef im Kreishaus, und von 1999 bis 2004 dann hauptamtlicher Landrat von Oberberg.

Wie hat sich Politik in dieser Zeit geändert? „Früher hat Politik mehr Spaß gemacht, weil man sich über Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg verständigt hat.“

Die Familie kam etwas zu kurz

Die Familie sei bei all der Arbeit etwas kurz gekommen, sagt er heute. Doch seine Frau Doris – die beiden sind seit über 55 Jahren verheiratet – haben ihm stets uneingeschränkt den Rücken freigehalten. „Mein Statthalter“ nennt Kausemann sie und schaut mit einem Lächeln zu ihr herüber.

Nach dem Abschied aus der Politik 2004 findet der Ex-Landrat eine neue, ehrenamtliche Tätigkeit als Vorstand der Eugen-Wolfrich-Kersting-Stiftung, die altengerechte Wohnungen und Pflegeplätze unterhält. Aus gesundheitlichen Gründen muss er 2013 die Arbeit abgeben – doch bis heute ist er regelmäßig zu Gast im Haus am Sonnenweg, besucht dort montags die Messe und kümmert sich um eine Bewohnerin.

Heute genießen er und seine Frau gemeinsam das Rentnerleben. Mit seinen gesundheitlichen Einschränkungen könne er gut leben. Langweilig wird es Kausemann nie. „Wir lesen jeden Tag vier Zeitungen. Und ich gehe gerne einkaufen, weil man da immer so viele nette Leute trifft“, erzählt er. Und überhaupt sei Wipperfürth eine tolle Stadt. Woanders zu wohnen? „Kann ich mir nur schlecht vorstellen.“

Am Dienstag ist an der Siebenborner Höhe „Tag der offenen Tür“ - wer gratulieren möchte, ist willkommen.