Wohin mit den Windeln?In Wipperfürth werden die speziellen Müll-Container abgeschafft
Wipperfürth/Kürten – Die Windelsackcontainer vor dem Bauhof an der Egener Straße sind oft übervoll. Zum einen, weil nicht nur Wipperfürther hier volle Windeln entsorgen, zum anderen, weil sonstiger Müll illegal abgeladen wird. Das treibt die Kosten in die Höhe. Zum 1. Januar wird der Abfall-, Sammel-und Transportverband Oberberg (Asto) die Leerung einstellen, die Container sollen verschwinden.
Zehn Müllcontainer, jeder mit 1100 Litern Fassungsvermögen, stehen derzeit vor dem Bauhofeingang. Sie sind nur für Windelsäcke gedacht, und dürfen nur von Wipperfürthern – die dafür Müllgebühren bezahlen – genutzt werden. Doch es ist ein offenes Geheimnis, dass auch Bürger aus Kürten hier illegal Windeln abladen. Zeugen berichten sogar von Transportern, die Windelsäcke im großen Stil entsorgen.
Vier Leerungen jährlich kosten eine Million Euro
In Kürten wird der Müll nach Gewicht bezahlt. Pro Familie kann das mehrere hundert Euro im Jahr ausmachen. Weil zudem Fremdmüll abgeladen wird, müssen die Container laut Verwaltung mittlerweile drei- bis viermal wöchentlich geleert werden. Laut Asto schlägt eine Leerung und Entsorgung der Container mit knapp 5.000 Euro zu Buche. Macht bei einer wöchentlichen Leerung rund 250.000 Euro jährlich, bei vier Leerungen eine Million Euro pro Jahr.
Wipperfürth ist Mitglied des Zweckverbandes Asto – ebenso wie Bergneustadt, Gummersbach, Waldbröl, Wiehl und Marienheide. Diese Kommunen haben die Abfallentsorgung 1997 auf den Asto übertragen. Ab 2019 wird der Asto generell keine Windelsackcontainer mehr leeren. Denn Müllgebühren, die jeder zahlen muss, dürfen nicht dazu dienen, eine Leistung wie die Windelentsorgung zu finanzieren, die nur eine Minderheit nutzt.
Mehrere Politiker haben vorgeschlagen, den Zugang zu den Containern zeitlich zu begrenzen. Aber das Ordnungsamt ist überzeugt, dass das nichts bringt. Wo ein Container stehe, werde Müll abgeladen, sei dieser verschlossen, lande der Müll daneben. Die Wipperfürther Stadtverwaltung hat der Politik vier Vorschläge unterbreitet – sie unterscheiden sich vor allem darin, wer die Kosten trägt. Der Bürger direkt oder die Gemeinde.