Dover/Wiehl – 82 Heißluftballone haben bei einer Rekordfahrt den Ärmelkanal überquert. Mit Markus Pieper und Uwe Dick (beide Wiehl) waren auch zwei Oberberger dabei: Pieper als einer von drei Piloten an Bord des Rundschau-Ballons, Dick als Verfolger am Boden. Komplettiert wurde das Duo durch Jochen Kurth (Siegen) und Jan Timmers (Helchteren, Belgien).

In die Luft gingen die 82 Ballone in Südengland am Lydden Race Curcuit nahe der Hafenstadt Dover zu einer „atemberaubenden Fahrt über den Ärmelkanal“, wie Pieper berichtet. Die Überquerung war zugleich ein Weltrekordversuch, den Ärmelkanal mit der bisher größten Anzahl an Ballonen von England nach Frankreich zu überfahren. Nach der ersten Überfahrt mit einem Wasserstoffballon im Jahr 1785 stamme der bisherige Rekord für die Querung des Ärmelkanals mit 49 Heißluftballonen aus dem Jahr 2011, so der Wiehler Pilot, der bereits zum dritten Mal mit einem Ballon von der Insel zum Festland übersetzte. „Allerdings zum ersten Mal mit einem Heißluftballon. Die beiden anderen Male bin ich mit einem Gasballon gefahren“, so Pieper.

Als der Aufruf zu der Überfahrt über die sozialen Mediene gekommen sei, habe man rasch reagieren müssen, denn das Zeitfenster, in dem man von England über den Kanal mit dem Ballon fahren könne, sei bereits so gut wie geschlossen gewesen. „So etwas geht wegen der Thermik nur in den Wintermonaten“, berichtet der Wiehler. Insgesamt drei Versuche habe es bereits in diesem Frühjahr gegeben. Erst im vierten Versuch wurde am Donnerstag um 12 Uhr englischer Sommerzeit grünes Licht an alle angemeldeten Ballonteams gegeben.“

Dann musste alles ganz schnell gehen: In der Nacht zu Freitag vergangener Woche reisten mehr als 80 der geplanten 100 Teams aus zehn Nationen nach Dover um nach einem letzten Briefing gegen 7 Uhr lokaler Zeit (8 Uhr MEZ) Richtung Süden aufzubrechen.

In zweieinhalb Stunden am Ziel

Die Überquerung der Straße von Dover, mit rund 35 Kilometern an ihrer engsten Stelle zwischen Dover und Calais, dauerte etwa zwei Stunden. Für die gesamte Fahrt benötigten Pieper und seine Mitstreiter zweieinhalb Stunden. Alle 82 Heißluftballone landeten südwestlich von Calais.

Obwohl Pieper als Ballonfahrer schon viele spannende Fahrten erleben durfte, sagte er im Gespräch mit dieser Zeitung, dass die Kanalüberquerung eine der schönsten Fahrten für ihn gewesen sei. „Die werde ich unter Garantie nicht mehr vergessen.“