Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert das sanierungsbedürftige ehemalige Ausflugslokal am Altenberger Dom.
Geld für ein Denkmal34.000 Euro für Haus Felsenkeller in Altenberg
Haus Felsenkeller, das ehemalige Ausflugslokal in Altenberg, soll vor dem Verfall gerettet werden. Für diesen Zweck hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den Eigentümern nun eine Förderung von 34.000 Euro für Sanierungsarbeiten zugesagt.
Das Haus, das auch vom Dhünn-Hochwasser 2021 „massiv betroffen“ gewesen sei, sei ein wichtiges und erhaltenswertes Zeugnis für Architektur und Kultur des Bergischen Landes, begründete Uwe Lohölter, ehrenamtlicher Mitarbeiter der Stiftung Denkmalschutz, die Zuwendung. „Es sollte wiederaufgebaut und saniert werden“, um es „perspektivisch wieder zugänglich zu machen“, meinte er.
Das Haus war am Tag des offenen Denkmals erstmals wieder zugänglich
Das Fachwerkgebäude, das direkt an der Dhünn-Brücke und der historischen Klosterzufahrt liegt, war am Tag des offenen Denkmals erstmals nach langer Zeit wieder für einige Stunden für die Öffentlichkeit zugänglich.
„Der neogotisch gestaltete Felsenkeller ist in engem Zusammenhang mit der von den Preußen unterstützten Restaurierung des Altenberger Doms zu sehen“, so die Stiftung Denkmalschutz zur Baugeschichte. Erbaut wurde das unter Denkmalschutz stehende ehemalige Ausflugslokal zwischen 1880 und 1900 von Robert Keller, der durch seine Beteiligung und Arbeiten beim Aufbau des Altenberger Domes regional bekannt und wohlhabend geworden war. Zum Ensemble gehört auch die Kronprinzengrotte, deren Reste sich auch heute noch oberhalb des Baus an der Felsenkante finden.
Die Sanierung von Haus Felsenkeller soll schrittweise erfolgen
Bei der Sanierung „werden wir nur schrittweise vorgehen können“, sagte Thomas Kloth, der den Fördervertrag der Stiftung für die Erbengemeinschaft in Empfang nahm. „Der erste Schritt wird die denkmalgerechte Instandsetzung des nördlichen Giebeldaches sein“, erklärte er die Verwendung des Fördergeldes. Die Ziegel seien rund 140 Jahre alt.
Da an einem solch historischen Haus nichts den heutigen Din-Normen und Vorschriften entspreche, sei die Umsetzung aufwendig. Aus diesem Grund stehe die Deutsche Stiftung Denkmalschutz nicht nur als Geldgeber bereit, sondern biete auch Expertise für denkmalgerechtes Bauen, sagte Lohölter.
Interessenten für eine künftige Nutzung soll es schon geben
Wie viel Zeit die Sanierung des Felsenkellers in Anspruch nehmen werde, dazu wagte Kloth keine Schätzung. Aber selbst die Untere Denkmalbehörde habe gesagt: „Zehn Jahre brauchen wir bestimmt“, so Kloth.
Interessenten für eine künftige Nutzung des Hauses gebe es jedenfalls, meinte er. Denkbar sei eine gastronomische oder auch eine kulturelle Nutzung. Dann könnten hier auch wieder wie einst illustre Gäste einkehren: Zu den Besuchern soll auch Philipp Scheidemann gehört haben, der Sozialdemokrat, der 1918 in Berlin den Zusammenbruch des Deutschen Kaiserreichs verkündete und die Deutsche Republik ausrief, die später die Weimarer Republik genannt werden sollte.
Jahrzehnte später fanden sich hier auch der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt und seine Frau Loki ein sowie Johannes Rau, der ehemalige NRW-Ministerpräsident und spätere Bundespräsident. Dass sie alle der SPD angehörten, ist auch Teil der Tradition, die zum Felsenkeller gehört: Schon Bauherr Keller sei „sozialdemokratischer Umtriebe“ bezichtigt worden, sagte Kloth lächelnd.