Arbeitslosenzahl in Rhein-Berg gesunkenRosige Zeiten für qualifizierte Arbeitnehmer
Rhein-Berg – Es hat sich wenig verändert an der Situation auf dem Arbeitsmarkt im Rheinisch-Bergischen Kreis. Die Arbeitskräftenachfrage ist weiterhin hoch und der Bestand an offenen Stellen im Vergleich zu 2017 um 11,4 Prozent gestiegen. In 83,2 Prozent davon suchen die Arbeitgeber Fachkräfte – mit nur 9,3 Prozent spielen Helferstellen eine untergeordnete Rolle.
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahr in 2018 um 10,4 Prozent (939 Personen) gesunken. Durchschnittlich waren im Jahr 2018 genau 7931 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote sank von November auf Dezember um 0,1 Prozentpunkte, von 5,0 Prozent auf 4,9 Prozent. Im Dezember 2017 registrierte die Agentur noch eine Quote von 5,5 Prozent.
„Der Arbeitsmarkt hat sich auch im Jahr 2018 als stabil erwiesen“, sagt Marcus Weichert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach. „Die Dynamik hat sich zwar leicht abgeschwächt, was aber der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung folgt.“ So lag im Oktober die Zahl der Arbeitslosen in einem Monat erstmals seit 1991 wieder unter 20 000 (im gesamten Agenturbereich). Zum Jahresende ist die Zahl wieder leicht angestiegen.
Mehr Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung arbeitslos
Die Zahl der Arbeitslosen mit abgeschlossener Berufsausbildung sinke seit 2014 kontinuierlich. Von 2017 auf 2018 sei die Zahl um 10,9 Prozent gesunken, zwischen 2015 und 2018 sogar um 17,1 Prozent. Anders sieht es bei den Arbeitslosen ohne abgeschlossene Berufsausbildung aus. Die Zahl stieg um 1,4 Prozent.
„Hier dürfen unsere Arbeitgeber vor Ort das Potenzial nicht liegen lassen. Allen Menschen, die sich qualifizieren oder eine Ausbildung machen wollen, können wir dies gemeinsam ermöglichen“, sagt Weichert. Die Region müsse sich zukunftsfähig aufstellen. So sei die Vakanzzeit bis zur Besetzung der offenen Stellen von 97 Tagen in 2017 auf 112 Tage in 2018 gestiegen. Im Klartext: Die Arbeitgeber benötigten rund zwei Wochen länger, um einen Arbeitsplatz neu zu besetzen. 14 Tage, an denen nicht produktiv gearbeitet werden kann.
Die Unternehmen im Bezirk meldeten 2018 insgesamt 17.045 neue offene Stellen, das sind 825 oder 4,6 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Laut Weichert bedeute Rückgang nicht grundsätzlich eine sinkende Nachfrage nach Arbeitskräften. Leider gebe es immer noch Arbeitgeber, die nicht auf die Unterstützung durch die Agentur für Arbeit setzen. „Hier werden wir weiter ansetzen und für unsere komplexen Dienstleistungen und Fördermöglichkeiten werben, um Arbeitgebern die bestmöglich geeigneten Kandidaten vorzuschlagen“, kündigt Weichert eine Offensive seitens der Agentur an.
In Bergisch Gladbach sind aktuell 5,7 Prozent der Erwerbspersonen arbeitslos und in Rösrath sind es 4,7 Prozent. Für Kürten, Odenthal und Overath werden keine Prozentangaben veröffentlicht. Bei Kommunen mit weniger als 15.000 Erwerbspersonen geschieht das aus statistischen Gründen nicht.