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DRK ist besorgtAuch in Rhein-Berg sind Blutspenden auf historischem Tiefstand

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Blutknappheit im DRK-Spenderaum West: Die Reservestände von sechs der acht Blutgruppen sind unzureichend gefüllt.

Blutknappheit im DRK-Spenderaum West: Die Reservestände von sechs der acht Blutgruppen sind unzureichend gefüllt.

Mangelnde Blutspende-Bereitschaft sorgt für Knappheit in Krankenhäusern – DRK-Kreisvorsitzende appelliert an Bevölkerung.

Das Deutsche Rote Kreuz schlägt Alarm. Im Rheinisch-Bergischen Kreis mangelt es wie im gesamten Gebiet des DRK-Blutspendedienstes West aktuell so sehr wie nie zuvor an Blutspenden. Laut der DRK-Kreisvorsitzenden Ingeborg Schmidt kämen zwar ältere Stamm-Spender und -Spenderinnen immer wieder zurück, es sei aber schwer, die jüngere Generation zu gewinnen.

„Die Menschen haben Angst vor der großen Nadel“, antwortet sie auf die Nachfrage, woran dieser Mangel an Spende-Bereitschaft liegen könnte. Zwar nehmen die Spenderzahlen jährlich in den Sommerferien ab, jedoch ließen sie dieses Jahr schon im Mai stark nach. Aufgrund von Feier- und Brückentagen und der Fußball-Europameisterschaft verreisten viele Menschen bereits vor den Ferien und konnten vor Ort keine Blutspenden abgeben, so eine Pressemitteilung des DRK-Blutspendedienstes West.

Doch die Lage verschärft sich nur noch weiter. Zurzeit „sind weniger als 50 Prozent der zur Verfügung stehenden Terminslots im Terminreservierungssystem belegt“, so Stephan Küpper, Pressesprecher und Leitung der Unternehmenskommunikation für das DRK West. Dies führt zu einem derartigen Engpass bei den Blutkonserven, dass eine ausreichende Versorgung schwerkranker Patienten und Patientinnen in Krankenhäusern sich laut Küpper zum jetzigen Zeitpunkt schwierig und für Rhesus-negativen Blutgruppen bereits unmöglich darstellt.

Laut Ingeborg Schmidt gibt es neben der Versorgung Kranker aber noch weitere persönliche Gründe, weshalb mehr Bürger Blut spenden sollten. Vom DRK werden immer wieder Spende-Events organisiert, bei denen Blutspender und -spenderinnen zum Beispiel gemeinsam grillen.

Bei Blutspenden können auch Krankheiten erkannt werden

Ingeborg Schmidt beschreibt die Stammspender im Kreis Rhein-Berg als eine Gesellschaft von Leuten, die sich untereinander bereits gut kennen und „wie bei einer großen Familienfeier“ nach dem Spenden beisammensitzen. Die DRK-Kreisvorsitzende nennt aber noch einen wichtigeren Grund für eine Spende: Bei Blutspenden können Erkrankungen im Körper erkannt werden, von denen die Spendenden zuvor keine Kenntnis hatten. „Wie bei einer Art Vorsorgeuntersuchung“, sagt Ingeborg Schmidt.

Um zukünftig mehr neue junge Gesichter für die Teilnahme an der Blutspende zu gewinnen, plant das DRK Rhein-Berg, weiterführende Schulen oder Sportvereine mit Spendenaktionen und Presseterminen zu besuchen. Damit wollen die Verantwortlichen Werbung sowohl für das Blutspenden als auch für die Schulen und Vereine machen.

Damit Blutkonserven in Krankenhäusern bald wieder aufgefüllt und die Versorgung Kranker abgesichert werden können, appelliert das DRK an Bürger und Bürgerinnen, sich möglichst bald zur Blutspende anzumelden oder einen der Blutspendetermine zu besuchen (siehe Kasten).