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FestivalDie Alte Dombach in Bergisch Gladbach beteiligt sich an Kunstaktion

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Die Entwicklung des Schreibens – eine Installation der Künstlerin Johanna Reich.

Bergisch Gladbach – Fortschritt: So lautet das Thema der Festivalwoche, die am Samstag, 26. März, 15 Uhr, im LVR-Industriemuseum Alte Dombach eröffnet wird. Im Rahmen des Medienkunstfestivals „Futur 21“ der Landschaftsverbände Rheinland (LVR) und Westfalen-Lippe werden in allen 16 Industriemuseen in Nordrhein-Westfalen die Zukunftsthemen des 21. Jahrhunderts beleuchtet.

Dazu zählen unter anderem Klimakrise und Nachhaltigkeit, Wachstum und Konsum. „Dass alle Museen in dieser Form zusammenarbeiten, ist etwas Besonderes“, freut sich Patrick Blümel, Kurator bei Futur 21.

Visionen zum Thema Papier

Im Industriemuseum Alte Dombach an der Kürtener Straße präsentieren zwei Künstlerinnen ihre Visionen zum Thema Papier. Einmal als Teil der Dauerausstellung, zum anderen temporär als Beitrag der Festivalwoche bis zum 2. April. Künstlerin Cris Wiegandt beschäftigte die Frage nach Rohstoffen.

Passend zum Ausstellungsort Papiermühle fragte sie sich, wie es sein könne, dass immer noch Bäume für unser Papier gefällt werden, während wir gleichzeitig riesige Mengen an Plastikmüll ansammeln. In einem Computerspiel arbeitete sie einen abstrakten Lösungsansatz heraus: Ein mutiertes Bakterium, das sich von Plastik ernährt und Papier ausscheidet, erscheint wie die perfekte Lösung.

Der Entwicklungsprozess war ungewöhnlich

Ihre Kunst ist interaktiv gestaltet. Wer mag, kann das Spiel selbst an einem Bildschirm bedienen und dem „Komposter“ Anweisungen geben. „Ich hoffe, dass ich damit vielleicht ein Kind inspiriere, das dann später einmal Wissenschaftlerin oder Wissenschaftler wird“, erklärt Wiegandt.

Ungewöhnlich war auch der Entwicklungsprozess ihrer Werkes: Nur ein einziges Mal sei sie dazu in der ehemaligen Papiermühle gewesen, berichtet sie. „Ich befand mich coronabedingt fast die ganze Zeit der Entwicklung in São Paulo“, so die deutsch-brasilianische Künstlerin.

Was passiert mit der Schrift?

Auch der temporäre Beitrag zur Festivalwoche von der Kölner Künstlerin Johanna Reich beeindruckt. Sie ließ sich vom Papier auf den Trockenböden der Papiermühle inspirieren. Es sei Träger von Geschichte, Wissen und Erinnerungen und damit stelle sich die Frage, was mit diesem Wissen passiere, sollte irgendwann alles digitalisiert sein. Den Fokus legt Reich vor allem auf die Bedeutung des Schreibens – von in Stein verewigter Schrift bis hin zu Kurznachrichten auf dem Handy.

Mit ihrer Installation möchte sie die Frage anstoßen: „Wohin bewegt sich sie Gesellschaft, wenn sich das Trägermedium für Schrift ändert?“ sowie eine kritische Reflexion über digitale Medien anregen.

Workshops stehen auf dem Programm

Während des Festivals werden die ganze Woche über Aktionen und Workshops präsentiert. So ein Kunstgespräch („Artist Talk“) mit den Künstlerinnen Cris Wiegandt und Johanna Reich, mit Kurator Patrick Blümel, Dr. Petra Oelschlägel, Direktorin des Kunstmuseums Villa Zanders, sowie der Kuratorin Annette Schrick (Sonntag von 15 bis 17 Uhr).

Am 28. und 31. März sowie am 2. April folgt der Workshop „Malen mit Licht“, bei dem mit Tablets und besonderen Lichtpinseln gemalt wird.

In der Festivalwoche ist die Alte Dombach samstags von 11-22 Uhr, am Sonntag von 11-20 Uhr, Montag, Mittwoch und Freitag von 10-20 Uhr und am Dienstag und Donnerstag von 10-22 Uhr geöffnet. Für Veranstaltungen ist eine Anmeldung nötig. Informationen finden sich auf der Website oder bei Kulturinfo Rheinland, (02234) 9921555.