Nach Kotfund aus dem KönigsforstErster Wolfsnachweis in Bergisch Gladbach
Bergisch Gladbach – Erstmals ist ein Wolf auf Bergisch Gladbacher Stadtgebiet nachgewiesen worden. Das geht aus einer Meldung des NRW-Umweltministeriums hervor. Demnach ist am 29. April im Königsforst Kot gefunden worden, der nach Analyse durch Experten eindeutig von einem Wolf stammt. Eine genetische Zuordnung zu einem bestimmten Wolf sei unterdessen nicht möglich gewesen, so ein Sprecher des Ministeriums am Wochenende.
Ein Wolf im Königsforst war schon früher einmal nachgewiesen worden, allerdings nicht auf Bergisch Gladbacher Terrain, sondern auf dem zum Kölner Stadtgebiet gehörenden Teil des Waldgebiets. So war am 27. Juli 2019 ein Wolf von einer Wildkamera auf der Wildbrücke über die A3 zwischen Rösrath-Kleineichen und Köln-Rath fotografiert worden. Dabei habe es sich jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach um einen durchziehenden Wolf gehandelt, so der Wolfsberater Dietmar Birkhahn vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) auf Anfrage dieser Zeitung.
Keine Hinweise auf dauerhaften Wohnsitz
Ob sich ein Wolf dauerhaft im Königsforst niederlassen werde, könne niemand vorhersagen. Aktuell gebe es jedoch keine weiteren Hinweise darauf, dass ein Wolf dauerhaft in dem Waldgebiet wohne, so Birkhahn. Wohl aber seien jedes Jahr durchwandernde Wölfe zu beobachten, die aus dem Nordosten kommend irgendwann auf den Rhein stießen und dann auf dem weiteren Weg nach Süden die Großstadt Köln umwanderten, so Birkhahn. „Solche Bewegungen – auch in die entgegengesetzte Richtung – beobachten wir jedes Jahr von Ende März bis Anfang Juni“, so der Wolfsberater.
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Bereits im April 2016 hatte ein Wolf bei Rösrath wie berichtet zwei Ziegen gerissen. Nach Untersuchungen hatte sich heraus, dass der Wolf als Einzelgänger gewandert war. Auch ein im Februar 2020 in Odenthal nachgewiesener Wolf war danach in der Region nicht erneut aufgefallen.