Bergisch Gladbach – Wenn ein Bundestagsabgeordneter, noch dazu ein so bekannter wie Wolfgang Bosbach, einen runden Geburtstag feiert, dann klingt das nach einer staatstragenden Veranstaltung. Um das zu verhindern, hatte Bosbach vor seiner Feier in der alten preußischen Turnhalle am Bensberger Schloss ausdrücklich darum gebeten, keine Schlipse zu tragen und von Geschenken Abstand zu nehmen. Alle Redner, auch sich selbst, hatte er zu Kürze verpflichtet. Ganz gelang das nicht. Erstens weil Bosbach doch einiges zu sagen hatte („Ich hatte viel Glück im Leben) und – allen voran seiner Frau und den drei Töchtern – dankte. Und auch, weil sowohl Festredner Bürgermeister Lutz Urbach („Wolfgang, die Stadt liebt dich.“) als auch Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich („Du hast mehr Freunde in der CSU als Du glaubst“) die Bedeutung des Geburtstagskindes herausstellten – das geht nicht mit zwei Sätzen.

So begann die eigentliche Party, als die engsten Freunde von Bosbach dessen alte Sportanzüge (Ski, Tennis) in einer Mülltonne entsorgten. Nach dem Feuerwerk war dann endgültig Schluss mit den Reden, mit der klassischen Musik und es wurde bei Live-Disco-Musikgefeiert. So wie es sich das Geburtskind eben gewünscht hatte – „unspektakulär, aber heftig“. (nie)