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Bahnhof Bergisch GladbachPolitischer Schlagabtausch zum Neubau des Stadthauses

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Die Industriegleise (r.) sollen für den Stadthaus-Neubau weichen.

Bergisch Gladbach – Der Neubau des Stadthauses am Bahnhof wird zum Wahlkampfthema. Mitte der Woche hatte sich das Dreierbündnis aus SPD, Bündnisgrünen und FDP für ein sechsmonatiges Moratorium ausgesprochen und eine Machbarkeitsstudie für einen „Zweckbau“ auf dem Zanders-Gelände ins Gespräch gebracht. Ein „architektonisches Ausrufezeichen“ wie der geplante Neubau, so die Dreierrunde, ließe sich in Corona-Zeiten nicht vermitteln.

Jetzt reagiert die CDU-Fraktion in Person ihres stellvertretenden Vorsitzenden und Bürgermeisterkandidaten Christian Buchen. In einer am Sonntag verschickten Erklärung warnt Buchen eindringlich vor einem Ausstieg aus dem 64-Millionen-Euro-Bauprojekt, geplant auf den ehemaligen Industriegleisen am Bahnhof.

Essener Bürger-Rat-Haus als Vorbild

„Ein Ausstieg im gegenwärtigen Stadium wird durch mögliche Schadenersatzforderungen und bereits getätigte Ausgaben im Planungsbereich zu Kosten in einem hohen Millionenbereich führen.“ Diese Summe werde mit einer weiteren Machbarkeitsstudie zum Zanders-Areal noch weiter steigen. Buchen bezeichnet den Antrag der drei Fraktionen als „unverantwortlichen Schnellschuss“. Als Vorbild für Gladbach nennt er das Essener „Bürger-Rat-Haus“, mit vielen Arbeitsformen unter einem Dach. „Eine ähnliche Ausgestaltung mit modernen Verwaltungsprozessen ist auch in dem bei uns geplanten neuen Stadthaus realisierbar.“

Zum Kostenthema erinnert Buchen an die CDU-Idee, das Projekt gegebenenfalls in Bauabschnitten umzusetzen. „Zudem halte ich es für sinnvoll, ein Expertenteam zu berufen, das zwecks Kostenminimierung zwischen Vorstellung der Verwaltung und Planungen des Architekten vermittelt.“ Es sei „populistisch“ , das Zanders-Grundstück ins Gespräch zu bringen, ohne genau zu sagen, wo der Standort dieses „Zweckbaus“ zu finden sei.

Planung hängt mit Planung für S-Bahn-Gleis zusammen

Die CDU-Fraktion stehe zu ihrem Wort, den Papierstandort Bergisch Gladbach zu erhalten und zu sichern. Der angeregte Zweckbau könnte auch das angepeilte Regionale-Projekt und die hohen Zuschüsse dafür gefährden. Buchen: „Das würde das Desaster komplettieren.“ Die Anbindung an Bus und Bahn für die 450 Rathaus-Beschäftigten und die Bürger sei am Standort Bahnhof „optimal gegeben“.

Und auch die Planung für das durchgängige zweite S-Bahn-Gleis hänge stark mit dem Stadthausprojekt auf dem Kopfgrundstück zusammen. Ein einzusetzendes Expertenteam müsse kostenmindernd wirken, in der Fraktion sei bereits intensiv über eine Kostengrenze gesprochen worden. Alle Akteure müssten jetzt auf die Kostenbremse treten und Abstriche vornehmen, fordert Buchen.