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Bauarbeiten in Bergisch GladbachCox-Kalköfen in der Innenstadt werden sichtbar

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Bergisch Gladbach – Von der Johann-Wilhelm-Lindlar-Straße in der Gladbacher Fußgängerzone gibt es einen neuen Blick: Die Cox-Kalköfen, ein Baudenkmal, sind ohne Sichtbarrieren zu erkennen.

Und deshalb heißt es in der Fußgängerzone in Gesprächen: „Was ist das denn da drüben für eine Gebäude? Das gab es doch früher nicht.“ Doch, gab es. Allerdings verdeckte die Sicht ein wild wucherndes Grün.

1958 zuletzt in Betrieb

Im Juli 2002 wurden die Kalköfen Cox am Gladbacher S-Bahnhof zum Denkmal des Monats. Die Köln-Mülheimer Tuch- und Kalksteinhändler Jakob Cox und sein Sohn August ließen 1852 zwei große Kalköfen bauen, denen 1858 ein dritter folgte. Der dazugehörige Steinbruch lag ein wenig oberhalb an der Marienhöhe. Zum letzten Mal wurde 1958 in Bergisch Gladbach Kalk gebrannt. Bei den beiden noch vorhandenen Kalköfen Cox handelt es sich um die letzten erhaltenen Anlagen ihrer Art in der Bergisch Gladbacher Region. Wegen ihrer Bedeutung für die Stadtgeschichte waren sie bereits 1987 unter Denkmalschutz gestellt worden.

Seit Anfang 2015 wird rund um die Kalköfen gearbeitet. Erst wurden die Bäume gefällt, die Sträucher entfernt, und nun wird das Gelände bearbeitet. Eine „Platzfläche“ soll entstehen. Damit wird eine vor langer Zeit geplante Gestaltung Realität.

Spätestens seit den „Werkstattveranstaltungen“ der Regionale 2010 zur Gestaltung des öffentlichen Raums am Bahnhof im Oktober 2008 waren die Cox-Kalköfen ein Thema. Was einst eine Industrieanlage war, mausert sich zu einem innerstädtischen Hingucker. Und nicht nur das: Die Stadtplanung rückt die Entwicklung des gesamten Areals ins Zentrum ihrer Arbeit. Wohnquartiere sollen dort entstehen. Allerdings hat dieser Plan einen Haken, denn das Gelände hinter den Kalköfen ist in privater Hand. Baurechtlich könnten dort schon lange Häuser gebaut werden. Bislang aber war das für den Eigentümer keine Perspektive: Es rechnete sich nicht. Mit der Aufwertung des gesamten Gebiets, inklusive der besseren Präsentation der Kalköfen, könnte sich das ändern.

Schon die Regionale 2010 hatte das Gebiet als Gesamtpaket gesehen. So sollte auch das Grundstück gegenüber den Kalköfen, das Kopfstück des S-Bahnhöfen mit den nicht genutzten Bahngleisen, entwickelt werden. Die Stadt ist inzwischen Eigentümer dieser Grundstücke und plant dort den Bau eines neuen Stadthauses.