Das Bergische Museum braucht dringend eine Neuausrichtung, doch die Finanzlage der Stadt spricht gegen große Investitionen.
KommentarZukunft des Bergischen Museum in Bensberg ist eine Herzenssache
Die Argumente der CDU sind berechtigt. Warum so viel Geld für eine Machbarkeitsstudie ausgeben, wenn eigentlich jetzt schon klar ist, dass am Ende nur das Nötigste im Bergischen Museum in Bensberg modernisiert werden kann. Brandschutz, Fluchtwege, Barrierefreiheit – all diese Vorgaben müssen bei einem Umbau erfüllt werden. Das wird sehr viel Geld kosten.
Bergisch Gladbach wird kein Geld für Umbau des Bergischen Museum haben
Für die dringend nötige inhaltliche Neuausrichtung wird vermutlich angesichts der knappen Haushaltssituation der Stadt Bergisch Gladbach nicht genug übrigbleiben. Dabei müssten die Ausstellungen im Haus dringend überarbeitet und aufgewertet werden durch ansprechende Schautafeln und digitale Angebote.
Wer als Kind mit 3D-Animationen am Computer aufwächst, der kann vergilbten Info-Tafeln an gläsernen Vitrinen nichts abgewinnen. Da wird man wohl noch so laut die Werbetrommel rühren können – so viele Sponsoren werden sich nicht finden lassen, um das zu finanzieren. Denn mit der Modernisierung verbunden sind mit Sicherheit auch die Verlegung neuer Elektroleitungen und Veränderungen beim Zuschnitt der Räumlichkeiten. Ein weiterer teurer Posten ist zusätzliches Personal, das gebraucht würde, um das Museum professionell betreiben zu können.
Kommt aber die ersehnte Neuausrichtung mit zeitgemäßen Angeboten nicht, hat das Bergische Museum keine Zukunft. Es wird dann nicht lange dauern, bis auch die treuesten Besucher, oft sind es Großeltern mit ihren Enkelkindern, sich anfangen zu langweilen. Die Finanzlage der Stadt spricht eindeutig gegen große Investitionen ins Museum. Der Kopf weiß das alles, aber das Herz will dieses Museum retten – unbedingt.