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FahrradstraßeAnwohner des Hasenwegs in Bergisch Gladbach kritisieren Planung

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt den Hasenweg in Bergisch Gladbach

Der Hasenweg in seiner jetzigen Situation. Autos parken am Fahrbahnrand.

Kritik an den Planungen einer Fahrradstraße äußern Anwohnenden des Hasenwegs im Gladbacher Stadtteil Frankenforst.

Am Hasenweg in Bergisch Gladbach-Frankenforst rumort es. Nach der Berichterstattung in dieser Zeitung zur bevorstehenden Umwandlung in eine Fahrradstraße hat ein Anwohner im Namen der Straßengemeinschaft mittels Einschreiben bei Bürgermeister Frank Stein (SPD) Protest eingelegt. Offenbar habe die Stadt zu spät erkannt, das der Hasenweg zu schmal für eine Fahrradstraße mit Parkflächen am Fahrbahnrand sei.

Parkplätze für Anwohnende und Besucher entfielen deshalb, wird in der Eingabe kritisiert. Daneben stelle sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Vorhabens, denn der Hasenweg sei aus Sicht der Anwohner mit Tempo 30 bereits jetzt entschleunigt.

In der Sprache der Fachplaner liest sich die Umgestaltung des Hasenwegs wie folgt: „Die vorliegende Planung bietet eine Lösung, die darauf abzielt, den Radverkehr zu fördern, den ruhenden Verkehr und die Anregungen sowie Vorschläge der Anwohnenden und Nutzenden zu berücksichtigen.“ Das hört sich geschmeidig und einvernehmlich an. Die Beschlüsse liegen seit dem vergangen Jahr vor, die Planungen der Stadt sind abgeschlossen. Eine Umsetzung steht unmittelbar bevor.

Schmale Straße

Für Anwohnenden und Besucher werden allerdings Parkflächen wegfallen – das ist der Ansatzpunkt der Kritik. Die Fahrbahnbreite von 5,40 Meter lässt laut Stadt keine andere Lösung zu: Ein zwei Meter breiter Parkstreifen plus 75 Zentimeter Sicherheitsabstand würde die Straßenbreite auf 2,65 Meter begrenzen.

In ihrer Eingabe bitten die Anwohner, dass die Stadt bis zum 29. April reagiert und auf die Kritik antwortet – am 29. April findet eine Bürgerbeteiligung für die Umwandlung der Friesenstraße (Refrath) in eine Fahrradstraße statt.

Anwohner weisen in ihrem Brief auf die vorhandene Situation hin, die sich in den vergangenen 30 Jahren bewährt habe. Es habe seit Jahrzehnten keinen Verkehrsunfall mit Fahrrädern gegeben. Der Hasenweg und mit ihm der damit verbundene Straßenzug profitiere von einer langjährigen Verkehrsberuhigung mit Tempo 30, mit zahlreichen Baumscheiben und einmündenden Spielstraßen, die damit dem Hasenweg Vorfahrt gewährten.

Die Stadt informierte

Anwohnende berichten aus einer Informationsveranstaltung der Stadt, bei dem vieles über Fahrradstraßen berichtet worden sei, der Wegfall der Parkplätze aber kein Thema gewesen sei. Für die Fahrradstraße werde Parkraum geopfert, ohne Ersatz in den Nachbarstraßen zu schaffen. Der Parkdruck in Frankenforst sei bereits jetzt sehr hoch. Das Viertel in Frankenforst mit Nachtigallenstraße und Hasenweg sei schon jetzt fahrradfreundlich. Im Miteinander von Fahrrad und Auto habe sich seit langem kein Zwischenfall ereignet. Eine Veränderung sei aus Sicht der Anwohnenden nicht erforderlich.

Die Stadt spricht hingegen von einer Lösung, die die Interessen vieler Verkehrsteilnehmer berücksichtige. Beschrieben werden Tor-Situation zu Beginn und Ende der Fahrradstraße, von großflächig aufzutragenden Farbmarkierungen für die Fahrradstraße.

Von Gehwegnasen wird berichtet, mit denen das Überqueren der Straße erleichtert werden soll. Auch die Belange des Schulwegs müssten schließlich berücksichtigt werden. Mit einem Zusatzschild soll es Kraftfahrzeugen erlaubt bleiben, auch weiterhin den Hasenweg zu benutzen.