Die Kreishandwerkerschaft erweitert ihren Standort in Bergisch Gladbach. Wir haben den Verantwortlichen einen Baustellenbesuch abgestattet.
BaustelleSo steht es um den Anbau der Kreishandwerkerschaft in Bergisch Gladbach
Bohrer dringen beharrlich in Beton. In großen Pfützen der künftigen Tiefgarage spiegeln sich die Neonlichter von Baulampen. Berge von Gerüststangen, ordentlich gestapelt, türmen sich im sandigen Innenhof. Ob Regen, Sonne oder eisige Kälte, auf der Baustelle der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land in Bergisch Gladbach geht es voran.
Der kontinuierliche Baufortschritt macht Hauptgeschäftsführer Markus Otto zufrieden. „Wir liegen mit allem beim Neubau im Plan“, sagt er beim Gang durch den Rohbau des neuen Gebäudes. Auch die Kostenkalkulation werde eingehalten. 6,5 Millionen Euro investiert die Institution des Handwerks aus eigenen Mitteln in den Anbau mit Tiefgarage.
Dach und Fenster sollen bis Weihnachten den Neubau dicht machen. Bezugsfertig seien die neuen Büros im Juni 2024. Für die künftige Brückenverbindung beider Gebäude war kürzlich eine Demontage zu sehen: Die Stahl-Glas-Konstruktion des Treppenhauses ist von einem Fachunternehmen abgetrennt und zerlegt worden.
„Das Material wird eingelagert und vom Betrieb wieder verwendet“, erläutert Otto. Allerdings nicht für die neuen Brückenverbindungen im ersten und zweiten Geschoss am Haus des Handwerks. „Sie werden in Beton, in geschlossener Bauweise gestaltet. Denn die beiden Gebäude müssen sich vertragen“, sagt der Geschäftsführer.
Bei der Innenausstattung wird auf Nachhaltigkeit gesetzt. „Wir werden viel Holz und Material aus recycelten Stoffen verwenden. Das Konzept zur Inneneinrichtung wird im Moment noch beraten“, erklärt Otto. Eine hölzerne Deckenkonstruktion und Holzelemente für die Wandgestaltung sollen vor allem die Akustik in den künftigen Büroräumen positiv unterstützen.
Zwei geplante Pausenbereiche sollen nicht wie die üblichen Tee-Küchen eingerichtet werden. Vielmehr würden sie als angenehme Kommunikationsorte im Haus gestaltet. „In der Tiefgarage achten wir auf ein besonders nutzerfreundliches Konzept, das die klassischen Angsträume in Großgaragen vermeidet“, so der Geschäftsführer.
Auf dem Dach des bekannten Gebäudes an der Altenberger-Dom-Straße werde eine Photovoltaikanlage installiert. Otto: „Damit sind wir an diesem Standort energieautark.“
Auf den traditionellen Neujahrsempfang habe die Kreishandwerkerschaft dieses Jahr zugunsten eines Sommerfestes verzichtet, so Otto. Es soll im Frühsommer – dann laufen die Arbeiten ein gutes Jahr – stattfinden und auch den Awo-Kindergarten miteinbeziehen. Denn noch seien alle Nachbarn trotz der Belastungen durch die Baustelle zufrieden. „Das ist für uns sehr wichtig. Und diese Zufriedenheit der guten Nachbarschaft wollen wir erhalten“, betont Otto.
Servicestandort für Handwerksbetriebe
Das Haus des Handwerks in Bergisch Gladbach entwickelt sich durch die Erweiterung immer mehr zum Haus der Wirtschaft. Denn in den Anbau ziehen 2024 teilweise die wachsenden Tochter-Gesellschaften der Kreishandwerkerschaft: der Unternehmensverband Bergisches Land, die Service- und Wirtschaftsgesellschaft, die Steuerberatungsgesellschaft – zurzeit noch in Leverkusen – und die Unternehmer Akademie Bergisches Land.
Rund 60 Arbeitsplätze sind künftig in beiden Gebäuden untergebracht. Auch sollen noch Büros an zwei weitere Gladbacher Organisationen vermietet werden, so Geschäftsführer Marcus Otto. Damit entstehe ein Servicestandort für die Handwerksbetriebe zu rechtlichen, betriebswirtschaftlichen und steuerrechtlichen Themen. (dr)