In Bergisch Gladbachs Kliniken gibt es ein neues Angebot für Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen.
Lücke geschlossenDiese Darmkrankheiten werden in Bergisch Gladbach ambulant versorgt
Eine gute Nachricht für Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED): Sie können ambulant versorgt werden in den GFO-Kliniken Marien-Krankenhaus und Vinzenz Pallotti Hospital. Die entsprechende Genehmigung liegt vor. „Wir schließen damit eine Versorgungslücke“, unterstreicht Dr. Serhat Aymaz, Chefarzt der Inneren Medizin.
Für die CED-Patienten wurde eine eigene Sprechstunde eingerichtet. Das neue Angebot der ambulanten, spezialisierten fachärztlichen Versorgung findet in Kooperation mit niedergelassenen Medizinern vieler Fachrichtungen der Region statt.
Den Kern des Behandlungsteams unter der Leitung von Dr. Serhat Aymaz bilden, neben den Magen-Darm Spezialisten und Operateuren der GFO-Kliniken Rhein-Berg, die Ärzte der gastroenterologischen Praxis Oberberg Dr. Olaf Mensler und Dr. Jens Hunkemöller – die Betroffenen mit den Krankheitsbildern Morbus Crohn und Colitis ulcerosa profitieren von diesen Expertisen.
Weitere Krankheitsbilder folgen in Bergisch Gladbach
„Weitere Krankheitsbilder sollen folgen“, so die Projektleiterin Wiebke Pollmann. Die niedergelassenen Mediziner wissen ihre Patienten im Netzwerk bestens versorgt, und die Klinik kann sich um Menschen mit aufwendigen und komplexen Krankheitsbildern kümmern und so die niedergelassenen Ärzte entlasten. „Wir freuen uns insbesondere auf den engen Austausch im Rahmen der regelmäßigen Qualitätszirkel und darüber hinaus“, so Dr. Mensler aus der Gastroenterologie Oberberg.
Das Netzwerk für die CED-Betroffenen besteht unter anderem aus Medizinern der Chirurgie, Gynäkologie, Urologie, Rheumatologie, Dermatologie und Augenheilkunde. Dazu zählen auch Psychologen, Psychiater, Pathologen und nicht ärztliche Fachleute, wie Stomatherapeuten und Selbsthilfegruppen – insgesamt ein rund 50-köpfiges Team für die ambulante, spezialisierte fachärztliche Versorgung.
„Der große Vorteil: Wir können innerhalb des Teams problemlos und unkompliziert überweisen“, so Dr. Aymaz. „Ein weiterer Vorteil: Sie können vor und nach der Versorgung in der Klinik von den ihnen vertrauten Ärzten behandelt werden.“
Netzwerk für Bergisch Gladbachs Praxen
Rund sechs Monate habe es gedauert, dieses umfangreiche Netzwerk aufzubauen. Alle niedergelassenen Haus- und Fachpraxen können nun ihre Patienten an jede Stelle in diesem Netzwerk überweisen. Dafür müssen sie nicht Mitglied des Netzwerkes oder Teil des Teams sein. Es steht allen Patienten offen.
Damit nehmen die GFO Kliniken Rhein-Berg einen Spitzenplatz auf diesem Gebiet ein. Der zuständige Regionaldirektor Stephan Muhl sagt: „Die Verzahnung von ambulanten und stationären Leistungen läuft in unseren Kliniken auf Hochtouren. Wir sind froh, dass wir in unseren Häusern und zusammen mit niedergelassenen Ärzten alle Voraussetzungen erfüllen, die Menschen bei uns komplex und ganzheitlich zu versorgen.“ Man sei die einzige Abteilung in der Region, die ein entsprechendes Team für CED habe.
Nur selten wird diese Leistung im Bundesgebiet genehmigt. Insgesamt sind etwa 470 000 Menschen, davon rund 1.700 im Kreis, von einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung betroffen. Betreut werden sie in der Regel bei niedergelassenen Gastroenterologen. Doch die Kapazitäten sind größtenteils erschöpft – es ist für Patienten schwer, einen Platz für die komplexe Behandlung zu finden.