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Bergisch GladbachPolitik diskutiert über Umgestaltung der Laurentiusstraße

Lesezeit 3 Minuten
Laurentiusstraße

Die Laurentiusstraße ist die Pendlerpumpe von Bergisch Gladbach.

Bergisch Gladbach – Die Laurentiusstraße ist die Pendlerpumpe von Bergisch Gladbach. Tausende Autofahrer nutzen sie täglich als Querspange, um vom Osten der Stadt in den Westen zu gelangen. Wer von Schildgen oder Gronau kommt und Richtung Stadtmitte will, für den ist die Laurentiusstraße willkommene Abkürzung. Dann gibt es auf der Laurentiusstraße noch den Parkplatzsuchverkehr für die Fußgängerzone. Und nicht zu vergessen: die Zufahrten zur Gladbacher Grundschule. Viel los ist auf dieser Straße immer.

Dabei ist die Laurentiusstraße von altersher eher eine Wohnstraße, die in der Stadtmitte zwischen Paffrather Straße und Odenthaler Straße liegt. Erst die Pendlerströme haben sie auch zu einer Durchgangsstraße gemacht. Das ist das Problem. Und weniger wird der Verkehr in Zukunft nicht.

Bergisch Gladbach: Verkehrsplaner blicken auf Laurentiusstraße

Auch die Verkehrsplaner haben die heimliche Verbindungsachse zunehmend im Blick. Anregungen, eingereicht von den örtlichen Radfahrverbänden, von den Grünen und von normalen Bürgern, liegen seit fast zehn Jahren der Stadt vor. Geändert hat sich bis dato aber nichts an der Situation: Radfahrer finden kein Angebot, das Fahren auf der Straße empfinden viele als riskant.

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Eine Öffnung der Einbahnstraßen-Bereiche für Radfahrer wurde in der Vergangenheit mehrmals vorgeschlagen, die Umgestaltung der Straße zu einem Bürgerweg mit gleichrangigen Zonen für Passanten, Radler und Autos oder auch das Anlegen von Radschutz-Streifen auf beiden Fahrbahnseiten. Eine Art Bürgerweg sei ja auf der benachbarten Stationsstraße erfolgreich eingerichtet worden, mit der Gleichberechtigung von Autos und Passanten.

Gibt es eine Einbahnstraßenöffnung für Radfahrer?

Aktuell diskutieren die Gladbacher Verkehrspolitiker mal wieder über die Einbahnstraßenöffnung für Radfahrer, nach einer Eingabe aus der Bürgerschaft. Die Stadt zeigte sich zuletzt skeptisch bis zurückhaltendend und sieht Probleme. Das Straßengelände sei abschüssig und mit der jetzigen Parksituation zu schmal, erklärt Ute Unrau, Leiterin des Ordnungsamtes. Priorität habe für die Stadt die Sicherheit des Radverkehrs. Bei einer Neuordnung der Fahrbahn müssten bis zur Einmündung Buchmühle die Parkplätze auf der südöstlichen Seite wegfallen. Betroffen wären dann auch Anwohner-Parkplätze.

IDEEN FÜRS RADFAHREN

In einer Sondersitzung von Stadtentwicklungs- und Planungsausschuss und dem Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz, Infrastruktur und Verkehr ist das Mobilitätskonzept „Bergisch Gladbach 2030“ am 29. Juni 2016 beschlossen worden. Vorgesehene Maßnahmen für Radfahrer sind unter anderem Aufstellflächen für Radler vor Ampeln, die Öffnung von Einbahnstraßen für Radler, Wegebeschilderungen, Radabstellplätze, Umweltspuren für Radler, Radwegpflege und die Einrichtung von Schutzstreifen an den Hauptverkehrsstraßen.

Mit dem Mobilitätskonzept „Bergisch Gladbach 2030“ liegt seit 2016 ein Handbuch vor, das auch für die Laurentiusstraße greift. Im Mobilitätskonzept werde die Radöffnung von Einbahnstraßen grundsätzlich befürwortet, betont Grünen-Sprecher Maik Außendorf. Doch das sogenannte Mobik stockt, personalbedingt, sehr zum Leidwesen mancher Verkehrspolitiker.

Im Juni fiel die vorerst letzte Entscheidung zur Laurentiusstraße. Der Umwelt- und Verkehrsausschuss beauftragte die Stadt, ein Konzept zur Radöffnung der Straße auszuarbeiten. Eine Präsentation steht noch aus – und ein Konzept ist kein Beschluss. In der ersten Sitzung nach der Kommunalwahl im September will die Stadt ihre Ideen präsentieren, also zum Ende des Jahres. Eine Grundsatzentscheidung zur Umgestaltung der Laurentiusstraße soll später getroffen werden, im Zusammenhang mit künftigen Schutzstreifen auf der benachbarten Odenthaler Straße. Auch dies ist ein zeitliches Problem: Zunächst müssten Radplanungen (Schutzstreifen) auf der Buddestraße in Bensberg und auch am Gronauer Kreisel/Stadtmitte abgeschlossen ein, bedauert die Verwaltung die Verzögerung.

In der Umsetzung ist bislang keine dieser Maßnahmen. Sobald personelle Kapazitäten vorhanden seien, werde man sich der Laurentiusstraße annehmen, heißt es zuversichtlich.