Wasserschaden in GladbachFeuerwehr rettet 42 Personen aus Wohnungen und Geschäften
Bergisch Gladbach – Wasser strömt die Treppen herunter, es tropft von Decke und Balkonen. Ein komplettes Mehrfamilienhaus mit Geschäften im Erdgeschoss ist am Freitagmorgen geflutet worden, nachdem es im obersten Stockwerk laut Feuerwehr zu einem Wasserrohrbruch gekommen war.
42 Menschen holt die Feuerwehr aus dem Haus, nachdem um 6.48 Uhr der Notruf auf der Feuer- und Rettungsleitstelle eingegangen ist. Die Wasserleitung zum Haus wird sofort abgesperrt. „Währenddessen haben wir die Bewohner mit einem Sprinter, einem Mannschaftstransportwagen, ins Marien-Krankenhaus gebracht“, sagt Feuerwehrsprecher Simon Schwab am Einsatzort. In medizinische Behandlung habe zwar niemand gemusst, das Krankenhaus habe jedoch seine Cafeteria zur Verfügung gestellt, damit die Hausbewohner nicht im Kalten stehen mussten.
Zuflucht im Krankenhaus
„Wir haben sofort Hilfe angeboten“, so Dr. Tim Eschbach, Leiter der Zentralen Notaufnahme: „Alle Bewohner sind wohlauf und gut gelaunt, einige brauchten nur ein paar Medikamente, weil sie nicht in ihre Wohnung kommen.“
Die Stromversorgung des Hauses wird vom Energieversorger abgeschaltet. Insgesamt sind zeitweise bis zu 24 Einsatzkräfte der Feuerwehr vor Ort. Neben den hauptamtlichen Kräften der Feuerwache an der Paffrather Straße kümmern sich auch die Ehrenamtler des Löschzugs Stadtmitte unter Einsatzleitung von Heiko Mühlenbein und Hendrik Elias um die Bewohner und die Absicherung des Gebäudes. Auch Bergisch Gladbachs Feuerwehrchef Jörg Köhler macht sich vor Ort ein Bild von der Lage. Der ehrenamtliche Löschzug Paffrath/Hand besetzt derweil die verwaiste Feuer- und Rettungswache.
Auch Tiere wurden in Sicherheit gebracht
Das Mehrfamilien- und Geschäftshaus auf der Ecke von Laurentiusstraße und Odenthaler Straße ist erst ab 2012 an der Stelle errichtet worden, an der sich früher die Gladbacher Gaststätte „Löstiger Dreck“ befand. Im Erdgeschoss befindet sich neben einer Apotheke auch eine Arztpraxis. Beide sind nach dem Wasserschaden geschlossen, die Mitarbeiter werden am Morgen von der Feuerwehr nach Hause geschickt. Patienten und Kunden, die im Laufe des Vormittags am Haus erscheinen, werden von Mitarbeitern der Praxis und durch Aushänge darüber informiert, dass das Haus zurzeit gesperrt ist.
Am Vormittag dürfen einige Hausbewohner in Begleitung der Feuerwehr kurz in ihre Wohnungen zurück, um ganz Wichtiges herauszuholen. Auch zwei Katzen werden dabei aus dem Haus in Sicherheit gebracht. Den Tieren geht es augenscheinlich gut.
Wann Bewohner zurück in Häuser können, ist unklar
Die Feuerwehr zieht neben dem städtischen Ordnungsamt und der Polizei auch einen Statiker hinzu. Er soll prüfen, ob die Statik des Gebäudes durch den Wasserschaden beeinträchtigt ist. „Ein weiteres Problem ist, dass wir in dem durchnässten Haus noch nicht die Stromversorgung wieder einschalten lassen können“, so Feuerwehrsprecher Simon Schwab.
Bei Redaktionsschluss war noch unklar, wann die Bewohner ins Gebäude zurückkönnen. Die Hausverwaltung habe sich um die weitere Unterbringung der Bewohner gekümmert, so die Feuerwehr am Nachmittag auf Nachfrage. Es sei vorbildlich, wie alle Beteiligten die Bewohner und die Rettungskräfte unterstützt hätten.