Wie schön es in Gläbbisch warVolkshochschule zeigt Gladbach auf Lithografie-Karten

Schöne Grüße aus Paffrath mit Kirche, Haus Blegge und Post – und von der Diepeschrather Mühle, „eingeschlossen in Wald und Wiesen“.
Copyright: Anton Luhr
Bergisch Gladbach – Schäbbisch Gläbbisch. Den Preis für die schönste Stadt wird Bergisch Gladbach so schnell sicher nicht gewinnen. Aber wie schön es einst war, lässt sich in einer Ausstellung in der Volkshochschule an der Buchmühle erahnen. Das Stadtarchiv zeigt zusammen mit Professor Michael Werling und Peter Lückerath vom Bergischen Geschichtsverein die schönsten historischen Postkarten-Exemplare aus der Sammlung „Bergisch Gladbach in Lithografie-Ansichtskarten“.
Die Ansichtskarten stammen aus den Archiven von Karl Haas und des verstorbenen Sammlers Heinz Müller. Sie wurden auf einem Scanner ins A3-Format vergrößert und erlauben auf diese Weise eine detaillierte Betrachtung der kunstvoll gestalteten Gladbacher Sehenswürdigkeiten. Neben noch bestehenden Gebäuden, wie den verschiedenen Kirchen, können Besucher jedoch auch längst abgerissene Bauten entdecken.
Letztendlich mehr als 100 Ansichtskarten zusammengetragen
Die erste stellvertretende Bürgermeisterin Anna Maria Scheerer sieht die Ausstellung als Anlass, der Denkmalpflege mehr Beachtung zu schenken, da die Ansichtskarten die rasante Entwicklung der Stadt zeigten, wie sie bei der Eröffnung sagte. Dr. Thomas Schwabach, Leiter des Stadtarchivs, freute sich ebenfalls sehr über die Möglichkeit, die historischen Schätze zu präsentieren. Besonders, weil er zuerst ziemlich skeptisch gewesen sei.
Er habe bloß mit etwa 25 Exemplaren gerechnet: „Ich war mir sicher, dass wir nicht so viel zusammenbekommen“, gab er zu.“ Im Endeffekt seien dann aber über 100 Ansichtskarten zusammengetragen worden, von denen die seiner Ansicht nach schönsten ausgewählt worden sind. Schwalbach wies in diesem Zusammenhang darauf hin„dass das Stadtarchiv auch weiterhin leidenschaftlich Bilder und Ansichtskarten sammelt“.
6000 Bildmotive im Jugendstil
Die Lithografie-Ansichtskarten kamen zum Ende des 19. Jahrhunderts auf und wurden durch eine aufwendige Drucktechnik hergestellt, bei der die verschiedenen Farbschichten übereinander gedruckt wurden, erklärte Lückerath. Oftmals hätten Wirte und Gastronomen sie als Werbung genutzt.
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Sammler Karl Haas, ehemaliger Eigentümer von Spielwaren Haas, sammelt seit 1969 Ansichtskarten. Damals vermachte ihm sein Vater seine Briefmarkensammlung und Karl fragte sich: „Was sammele ich denn jetzt?“ So habe er dann mit den Karten angefangen und schließlich 6000 Bildmotive im Jugendstil zusammengetragen.
Die Ausstellung „Bergisch Gladbach in Lithografie-Ansichtskarten“ ist bis 15. Juni in der VHS Buchmühle geöffnet, Mo-Fr 9-12.30 Uhr, 14-16 Uhr, Fr 9-12.30 Uhr