Mit einem Mitmachtag hat die Stadt die Planungen für das Strategische Entwicklungskonzept für den Stadtteil Gronau begonnen.
StadtplanungGronauer äußern Wünsche für ihren Ortsteil in Bergisch Gladbach
Der Abenteuerspielplatz bekommt von Jonas (12) einen grünen „Smiley“-Aufkleber. Das bedeutet: Das Angebot gefällt Jonas. Einer ist schon da, nun sind es zwei „Smileys“ für den Abenteuerspielplatz. Neugierig blickt der Heranwachsende auf den Gronauer „Teppich“, den die Stadtplaner auf dem Boden des Abenteuerspielplatzes ausgebreitet haben. Irgendwo zwischen Mülheimer Straße und S-Bahn platziert Jonas einen roten Aufkleber.
Straße durch den Stadtteil
Das bedeutet: Hier ist es nicht so gut im Stadtteil. Beim Verkehr, und da war der junge Mann am Mittwochnachmittag, 8. November, nicht alleine, liegt einiges im Argen im Stadtteil Gronau. Wie ein starres Band durchschneidet die viel befahrene Straße den Ort. Mit der S11-Stadtbahnstrecke gibt es im Stadtteil ein zweites Hindernis, das für die Einwohner nur mit Aufwand zu überwinden ist.
Zum Auftakt des Strategischen Entwicklungskonzepts Gronau hatten die Gronauerinnern und Groauer das Sagen, und das Alter spielte keine Rolle. Jung und Alt war gefragt, Ideen ausdrücklich erwünscht. Die Planer um den Beigeordneten Ragnar Migenda und Planungsleiterin Helge Mehrtens hatten eine ziemlich große Foto-Aufnahme von Gronau auf den Boden platziert; nebenan in einem kleinen Zelt ging es um die Ideen-Wäscheleine. Stifte und Zettelchen lagen bereit.
Vieles auf den Listen
Was den Gronauern unter den Nägeln brennt, sollte da aufgeschrieben werden, unsortiert und unfrisiert: fehlende Treffpunkte, fehlende öffentliche WC; mehr Angebote für die Jugend, unsichere Radwege, Tischtennisplatte, Open-Air-Kino, Spielstraßen, Trimmdichpfad, Dreißiger Zone auf den Straßen, Schnellbus nach Thielenbruch, fehlende Apfelbäume, Radangebote an der Strunde, die schnelle Umsetzung der Radpendlerstrecke nach Köln. Wachendorff-Umgestaltung, Strunde, Stadtbahnverlängerung aus Thielenbruch: An Themen mangelt es nicht.
„Es ist wichtig die verschiedenen Zielgruppen und Akteurinnen und Akteure im Stadtteil zu erreichen“, zitiert die Stadt den Beigeordneten Ragnar Migenda in einer Mitteilung. Das spätere Konzept solle ja auf die Bedürfnisse der Gronauer Bürger eingehen. Beim „Auftakt“ auf dem Abenteuerspielplatz war jedenfalls eine Menge los, auch viele Eltern mit ihren Kindern schauten vorbei. So hatten es sich die Planer bei der Stadt erhofft. Zu viel Verkehr, zu wenig Angebote für den Nachwuchs: Das war der rote Faden des Nachmittags.
Fortgesetzt werden die Nachfragen am Donnerstag, 23. November, ab 9 Uhr auf dem Parkplatz am Aldi, ab 11 Uhr am Geschäft „Futterhaus“.
Danach folgt die Auswertung
Am Mittwoch, 13. Dezember, gibt es von 16 bis 20 Uhr eine große Stadtteilkonferenz im Hermann-Löns-Forum. Nach den Öffentlichkeitsforen beginnt für die Planer des beauftragten Büros Machleidt die eigentliche Arbeit. Die Informationen müssen ausgewertet, gesichtet, neue Planungsideen bewertet werden. Mehrere Mitarbeitende des Büros unterstützten das Angebot auf dem Abenteuerspielplatz, verteilten Flyer und die Smileys. Je mehr Vorschläge sie bekommen, desto tiefer können sie sich mit den Wünschen der Menschen im Stadtteil auseinandersetzen.
Angestrebt wird bei der Stadt, dass bis Jahresende 2024 beziehungsweise Jahresbeginn 2025 ein Entwurf auf dem Tisch liegt. 2025, so der Zeitplan, könnten Fördergelder aus dem Bereich Städtebau beim Land NRW beantragt werden.
Ab 2026 wäre, bei einem positiven Bescheid, mit der Umsetzung erster Maßnahmen zu rechen.