Einsatz bei Bergisch GladbachKinder finden beim Spielen Handgranaten in Waldstück
Bergisch Gladbach/Overath – Das hätte auch tödlich enden können: Beim Spielen haben am Wochenende Kinder auf dem Tütberg zwischen Bensberg und Untereschbach vier amerikanische Handgranaten gefunden. Was aussah wie braune, kinderhandgroße Klumpen, entpuppte sich als hochexplosive Sprengkörper, die mehr als ein Dreivierteljahrhundert im Wald gelegen hatten.
Per Notruf informierten die Betroffenen glücklicherweise die Feuer- und Rettungsleitstelle. Die alarmierte neben dem Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf auch die Freiwillige Feuerwehr Overath in das Waldgebiet oberhalb von Untereschbach.
„Die Handgranaten waren über diesen langen Zeitraum witterungsbedingt derart instabil geworden, dass sie nicht mehr transportiert werden konnten“, berichtet ein Sprecher der Overather Feuerwehr.
Kampfmitteldienst sprengt gefundenen Handgranaten kontrolliert
Die Konsequenz: Nur durch eine kontrollierte Sprengung vor Ort konnten die Waffen unschädlich gemacht werden.Eine solche Sprengung aber kam nur bei Tageslicht in Frage. Da es aber schon dämmerte, sicherte der Kampfmittelbeseitigungsdienst die Fundstelle zunächst ab, dass bis zum nächsten Morgen nichts passieren konnte. Die Sprengung sollte dann am Sonntagmorgen stattfinden, so der Sprecher der Overather Feuerwehr.
Zur Vorbereitung der Sprengung beschaffte die Feuerwehr Overath etwa 200 Kilogramm Sand in Sandsäcken heran, um den Sprengort abzuschirmen. Die Löschgruppe Steinenbrück übernahm den Transport auf den Tütberg.
Feuerwehr legt Sandsäcke auf Sprengkörper
„Die Sandsäcke wurden durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst auf den Handgranaten positioniert, um den Kollateralschaden der kontrollierten Sprengung so gering wie möglich zu halten“, erläuterte ein Feuerwehrsprecher nach dem Einsatz. Die Rechnung ging auf: „Die im Anschluss durchgeführte Sprengung verlief erfolgreich und ohne große Schäden“, so der Sprecher der Feuerwehr. Allein an den umliegenden Bäumen waren die Spuren der Sprengung zunächst deutlich zu sehen – auch wenn die Explosion ihnen keinen Schaden zugefügt hatte.
Einziges Problem: Das Fahrzeug des Kampfmittelbeseitigungsdienstes hatte sich in dem unwegsamen Gelände festgefahren. Wie gut, dass da die Feuerwehr vor Ort war. Die Einsatzkräfte der Löschgruppe Heiligenhaus befreiten das Fahrzeug mit ihrem Rüstwagen aus der misslichen Situation, so dass er wieder in Richtung Düsseldorf steuern konnte. Die Kinder kamen unterdessen mit dem Schrecken davon – mehr als 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs.