AboAbonnieren

StadthausBergisch Gladbacher Verwaltung wirft Blick zum Belkaw-Gebäude

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt das Belkaw-Verwaltungsgebäude- Bergisch Gladbach

Das Belkaw-Verwaltungsgebäude- in Bergisch Gladbach

Wenn die Gladbacher Stadtverwaltung das Belkaw-Gebäude in Bergisch Gladbach anmietet, bleiben die Mitarbeiter des Energieversorgers an Ort und Stelle.

Wer zu Fuß die Kopfseite des S-Bahnhofs quert, den Weg in die Jakobstraße einschlägt und hinter der Dämmstofffabrik der Straße abwärts folgt, ist schnell an der Hermann-Löns-Straße und an der Zentrale des Energieversorgers Belkaw angelangt.

Das Gebäude liegt stadtnah, kann man sagen. Mitarbeitende sind in zehn Minuten vom Schreibtisch aus in der Stadtmitte. Das ist für Imbissaufnahme oder einen Einkauf ganz praktisch. Auch genügend Pkw-Parkplätze für die Mitarbeiter gibt es. Die Stadt hat seit kurzem ein Auge auf diese Immobilie geworfen (wir berichteten).

Sie möchte das Gebäude anmieten und für etwa 80 Beschäftigte nutzen. Das wäre dann wohl Stadthaus Nummer fünf, nach dem beiden Alt-Immobilien am Konrad-Adenauer-Platz, dem Technischen Rathaus Bensberg, dem Gustav-Lübbe-Haus in Heidkamp und Büros im Verwaltungsgebäude neben der VR-Bank in der Stadtmitte.

Tür an Tür mit der Belkaw

Das AOK-Haus an der Bensberger Straße soll zum Jahresende 2025 belegt werden, in zwei Jahren ein neues Verwaltungsgebäude für den Bereich Abwasser. Vieles ist in Bewegung in diesen Zeiten. Sollten sich in Sachen Belkaw-Zentrale beide Seiten auf einen langfristigen Mietvertrag verständigen, würden erstmals Mitarbeiter der Stadt und Mitarbeiter der Belkaw Tür an Tür arbeiten.

Das ist bisher so nicht bekannt gewesen: Die Belkaw wird die Zentrale nicht aufgeben, sondern mit ihrem momentanen Mitarbeitern am Standort weitermachen. Auch ein Abzug der Mitarbeiter zum Standort des Mutterkonzerns RheinEnergie nach Köln findet nicht statt. Der mit über hundertjähriger Firmengeschichte in Bergisch Gladbach verwurzelte Energieversorger bleibt in seinem bergischen Stammland. Die Mitarbeiter bekommen nur neue Kollegen, sofern ein Mietvertrag abgeschlossen wird. „Wir werden uns nicht in die Quere kommen“, sagt auch Belkaw-Sprecher Lutz-Peter Eisenhut.

Trennung möglich

Eine eindeutige Trennung der beiden Bereiche werde angestrebt. Anders als im AOK-Gebäude bleibt das Eigentumsrecht beim Vermieter: Die Belkaw wird ihren Hauptstandort an der Hermann-Löns-Straße 141 nicht verlassen. „Es ist genügend Platz vorhanden in den Bürogebäuden“, erläutert der Sprecher.

Am Hauptstandort des Energieversorgers seien derzeit rund 50 Beschäftigte tätig. Und diese blieben auch am Standort in Bergisch Gladbach, falls ein Mietvertrag mit der Stadt zustande komme. Allerdings würden die Beschäftigten von Stadt und Belkaw klar räumlich getrennt sein.

Gebäudeteil anmieten

Die Stadt beabsichtige einen älteren Gebäudeteil anzumieten, sagt der Sprecher. Die Belkaw-Mitarbeiter könnten im verbleibenden Gebäudeteil zusammengezogen werden. In Zeiten des Homeoffice sei es auch üblich, dass die Mitarbeiterzahl in den Firmenbüros schwanke.

Und Homeoffice mache ja weiterhin einen bedeutenden Teil der Arbeit aus. Am Verhandlungstisch werden voraussichtlich Bürgermeister Frank Stein (SPD, sein Erster Beigeordneter Ragnar Migenda (Grüne) und der Beigeordneten und Kämmerer Thore Eggert (FDP) auf Seiten der Stadt sitzen, für die Belkaw die beiden Geschäftsführer Manfred Habrunner und Harry Gersabek.

Habrunner ist in der Belkaw-Geschäftsführung Abgesandter der Stadt Bergisch Gladbach, die seit März 2018 über ihre Bäderbetriebsgesellschaft 49,8999 Prozente an der Belkaw hält, neben dem Mehrheitsgesellschafter RheinEnergie (50,0002) und den Stadtwerken Burscheid (0,0002 Prozent).

Angestrebt wird ein schneller Vertragsabschluss, schon im Frühjahr 2025 könnten erste Mitarbeitende der Stadt zum Verwaltungssitz an der Hermann-Löns-Straße umziehen. Insider erwarten, dass eine Einigung gelingt