SchulneubauAufbruch in neue Zeiten am Nicolaus-Cusanus-Gymnasium
Bergisch Gladbach – Jetzt werden Wünsche wahr – endlich. Denn der Grundstein für den Neubau des Nordtrakts am Nicolaus-Cusanus-Gymnasium ist gelegt. Dass es sich dabei um einen verspäteten, symbolischen Akt handelt, ist unschwer zu erkennen. Der Rohbau steht schon drei Etagen hoch. Eine gute Gelegenheit für alle Beteiligten, eine Zwischenbilanz zu ziehen, wie das über 25 Millionen Euro teure Großprojekt vorankommt.
Maschinen, Werkzeug, Betonsteine, Kabel, Moniereisen – aufgetürmt hinter Absperrzäunen – bestimmen die Szenerie der Großbaustelle. „Das ist eine Herausforderung, aber dafür bekommt das NCG eine gute Zukunft“, sagt Bürgermeister Frank Stein bei der Feier in der zur Aula umfunktionierten Turnhalle. „Es entsteht ein moderner Schulstandort, der für viele junge Menschen zu einer identitätsstiftenden Einrichtung wird.“ Die neuen 24 Klassen- und sechs Differenzierungsräume im neuen Nordtrakt werden nach dem neuesten Stand der Technik ausgestattet. Alles barrierefrei.
Die Ausmaße des Neubaus sind schon zu erkennen
Auf die Sanierung und den Neubau hat die Schulgemeinde sehr lange warten müssen. Seit März 2020 laufen jetzt die Bauarbeiten. „Für uns ist das ein einmaliges Ereignis“, betont Schulleiter Sven Hees. Er erinnert daran, dass 2012 der Protest von Schülern, Lehrern und Eltern den Umzug ins Schulzentrum Im Kleefeld verhinderte. Einen Protestaufkleber „Safe our school“ von damals packt er in die mit weiteren Utensilien ausstaffierte „Zeitkapsel“, die mit Spatenstichen von Bürgermeister, Schulleitern und Bauleitern auf der Baustelle versenkt wird. Die Segnung übernehmen Pfarrer Christoph Beer und Gemeindereferentin Ingrid Witte.
Schulneubau
Die Kosten
Die auf 25 Millionen Euro taxierten Investitionskosten in die Modernisierung des Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums werden vermutlich weiter in die Höhe klettern. Von 30 Millionen Euro ist zu hören gewesen. Eine aktuelle Berechnung will die Stadtverwaltung im nächsten Schulausschuss vorlegen, kündigt Stadtsprecher Martin Rölen an. Die Stadt sind aber 5,74 Millionen Euro Fördermittel sicher. Das NCG ist das zweite Mega-Projekt der Stadt. Die Grundsanierung des Otto-Hahn-Schulzentrums kostete 33 Millionen Euro.
Das NCG mit Gebäuden aus den 1960er Jahren hat eine bauliche und pädagogische Modernisierung schon lange nötig. Da die naturwissenschaftlichen Räume bereits vor einigen Jahren saniert wurden, entschied sich die Stadt aus wirtschaftlichen Gründen gegen einen Neubau. Rund 900 Schüler besuchen das Gymnasium. (ub)
Die Ausmaße des Neubaus sind im Rohbau schon deutlich erkennbar: „Drei Etagen, an der vierten sind wir dran“, berichtet Tanja Dickert, Geschäftsführerin der agn Rhein-Main GmbH, die die Generalplanung übernommen hat. Die Fertigstellung sei für Ende 2023 vorgesehen, „wenn Lieferengpässe uns nicht ausbremsen.“ Danach könne dann der Südtrakt abgebrochen werden, in dem bis zum Umzug in den Nordtrakt noch Unterricht stattfindet. Durch die Bauweise des neuen Nordtrakts mit einem Mittelflur wird mehr Platz für Klassenraum gewonnen, so dass der Südtrakt künftig überflüssig ist. Und zum Schluss sind noch die Außenanlagen dran, die saniert werden müssen.
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Dort stehen jetzt drei Container-Inseln für 17 Schulklassen und die Verwaltungsbüros. Und das bedeutet jede Menge Staub und Baulärm. „Ansonsten sind Container aber gar nicht so schlecht, sogar besser als die Unterrichtsräume im Altbau waren“, sagt Lehrer Gerhard Jaeger. Mit ihren Auftritten untermauern das Sinfonische Blasorchester, Chor und Literaturensemble die Aufbruchstimmung an der Schule. Nach zwei Pandemie-Jahren stehen die Schüler zum ersten Mal wieder auf einer Bühne und spielen vor Publikum.