Aldi im ZentrumNeuer Markt in der Rhein-Berg-Galerie
Bergisch Gladbach – Aldi in der Rhein-Berg-Galerie – das wäre wohl bei der Eröffnung des damals als luxuriös geltenden Einkaufszentrums nicht denkbar gewesen. Nun ist der Discounter ein willkommener Ankermieter. Und es passt zum Trend: Die Unternehmensgruppe Aldi Süd geht mit neuen Filialen verstärkt in die Zentren der Städte. „Wir sind flexibler in unseren Anforderungen an Verkaufsflächen. Natürlich ist auch die Nähe zum Kunden wichtig“, erläutert Ole-Christian Lewerenz, Leiter der Filialentwicklung. Mit einem modernisierten Konzept hat der Discounter gestern seine sechste Filiale in der Stadt Bergisch Gladbach eröffnet. Ganz zentral im Untergeschoss.
Erste Gespräche über einen Aldi-Markt in dem Einkaufszentrum gab es Ende 2018. Schon vorher habe das Unternehmen auch die Rhein-Berg-Passage im Blick gehabt, so Lewerenz. Denn entscheidend sei die Lage in der Innenstadt. Nachdem klar war, dass der irische Investor Greenman Investment seine Pläne für die Rhein-Berg-Passage nicht so schnell oder gar nicht realisieren würde, und das Unternehmen Saturn seinen Standort in der Galerie verkleinern will, konkretisierten sich auch die Pläne für Aldi-Süd.
Froh über den Einzug
„Das Angebot an Lebensmitteln ist für die städtische Entwicklung sehr wichtig. Und es war im Zentrum von Bergisch Gladbach einfach unterrepräsentiert“, betont Centermanagerin Bettina Wisniewski. „Wir sind froh, dass Aldi bei uns ist.“ Im Sinne der Nahversorgung in der Stadt sei es der richtige Schritt.
Discounter betreibt zwölf Märkte im Kreis
Zwölf Filialen betreibt die Unternehmensgruppe Aldi Süd im Rheinisch-Bergischen Kreis: jeweils zwei Märkte sind es in Overath, in Rösrath und in Kürten, in Bergisch Gladbach gibt es sechs Standorte und in Odenthal gibt es bisher keine Filiale. Von der hohen Einkaufsfrequenz in der Rhein-Berg-Galerie verspricht sich das Unternehmen entsprechende Nachfrage in der dort neu eröffneten Filiale. Das kostenlose Parken von einer Stunde im Einkaufszentrum unterstützt Aldi. Die Tickets werden an den Kassen entwertet. Der Markt ist von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Mit acht Werbelogos an der Galerie-Fassade weist der Discounter auf den neuen Standort hin. (dr)
Rund drei Monate Zeit hat der Umbau der Fläche gedauert. Lewerenz: „Nicht nur der Fliesenboden und die Wände sind neu, auch die gesamte Technik von der Elektrik über Brandschutz bis zur Lüftung.“ Auf 1120 Quadratmeter Verkaufsfläche biete die neue Filiale das bekannte Sortiment mit rund 1800 Warenartikeln, darunter etwa 350 Bio-Artikel. Für Büros, Personalräume und Lager würden zusätzliche 300 Quadratmeter genutzt.
Neues Einrichtungskonzept
„Zum Mitarbeiterteam gehören 17 festangestellte Beschäftigte und eine Auszubildende“, erklärt Lisa Schütte, die als Regionalverkaufsleiterin die Gladbacher Filialen betreut. Geleitet werde die Filiale von Serife Yildiz. Neu am Einrichtungskonzept seien deutlich breitere Gänge zwischen den Regalen und der über Ecke gestaltete Bereich mit frischen Backwaren. Schütte: „Dadurch können Kunden mehr Abstand halten und für die Beschäftigten ist es leichter mit Paletten zu rangieren und Regale einzuräumen.“ Tiefkühlwaren werden nicht nur in Truhen, sondern auch in Regalen auf Blickhöhe angeboten.
Die Strategie der Unternehmensgruppe Aldi Süd umfasse nach Angaben des Entwicklungsleiters auch die Planung von sogenannten City-Filialen. „Dafür reicht uns eine Verkaufsfläche um zirka 500 Quadratmeter. Auch auf Parkflächen können wir dann verzichten.“ Solche Märkte würden derzeit unter anderem in Köln entstehen. Rückblickend auf die Historie des Unternehmens räumt Lewerenz ein: „Das hätte Aldi vor fünf Jahren nicht gemacht.“ Als Grund nennt er den „harten Verdrängungswettbewerb“ in der Lebensmittelbranche.
Gleichzeitig baue das Unternehmen bestehende Standorte weiter aus: Die Filiale in Schildgen wird modernisiert und auf rund 1400 Quadratmeter Verkaufsfläche erweitert. Am 24. Oktober soll der Markt dort wieder eröffnet werden.