Nach einjähriger SchließungNeues Konzept für den Wohnmobilplatz am Kombibad Paffrath
- Seit der Schließung des Wohnmobilstellplatzes vor über einem Jahr haben Wohnmobilisten in Bergisch Gladbach keine Anlaufstelle mehr.
- Am Kombibad Paffrath mit Ver- und Entsorgungseinrichtung konnten sie gebrauchtes Wasser (Grauwasser) und den Chemietoiletten-Inhalt entleeren. Alternativen gibt es kaum.
- Jetzt hat die Stadt ein Konzept erarbeitet. Wir erklären, was geplant ist und wie teuer das Vorhaben werden könnte.
Bergisch Gladbach – Wohnmobilisten gibt es eine Menge in Rhein-Berg. Und in Corona-Zeiten könnte der Wohnmobil-Trend in diesem Sommer noch ansteigen. Urlaub in den eigenen vier Wänden ist angesagt – im Optimalfall sind die dann auch noch mobil. Mit eigener Küche, Bad und WC an Bord. Wenn die Ver- und Entsorgung funktioniert. Genau das aber ist das Problem.
Seit der Schließung des Wohnmobilstellplatzes mit Ver- und Entsorgungseinrichtung für gebrauchtes Wasser (Grauwasser) und Chemietoiletten-Inhalt am Kombibad Paffrath vor über einem Jahr haben sogar die aus ihrem Urlaub zurückkehrenden Wohnmobilisten in der Kreisstadt keine Anlaufstelle mehr.
„Einfach in den Gully laufen lassen, darf man das Grauwasser nicht“, weiß Wohnmobilist Joachim Bromberg. Ihm half das Abwasserwerk auf Anfrage freundlich weiter, wie er berichtet. Aber nicht jeder könne ja künftig zum Wasserablassen ins Klärwerk fahren oder gleich zu einer Wohnmobilanlage in eine andere Stadt.
Bergisch Gladbach: Stadt hat ein Konzept erarbeitet
Jetzt aber scheint sich auch etwas in Bergisch Gladbach zu bewegen. An alter Stelle, auf dem Parkplatz des Kombibads, könnten die Wohnmobilisten irgendwann zurückkehren. Die Stadt hat ein Konzept erarbeitet, welches für mehr Sicherheit und Ordnung auf der Stellplatzanlage sorgen soll. Soziale Kontrolle soll es künftig richten: Nach wiederholten Störungen, auch durch Wanderarbeiter und Wegelagerei, hatte die Stadt im Frühjahr 2019 alles abgesperrt.
Vorgestellt wird das Konzept zum ersten Mal öffentlich im Hauptausschuss/Rat am 23. Juni. Das ist die entscheidende Hürde: Die Politik muss mehrheitlich zustimmen, ob sie den alten Platz unter neuem Konzept möchte.
Neuer Träger des Platzes soll die GL Service gGmbH werden. Bislang kümmerte sich darum der Stadtentwicklungsbetrieb, der offenbar keine Ressourcen fürs neue Konzept hat. GL Service ist ein kommunales Projekt, das sich sehr erfolgreich um die Integration benachteiligter Menschen in den Arbeitsmarkt kümmert.
Platz nur über kontrollierten Zugang erreichbar
Montags bis freitags könnte ein Platzaufseher für jeweils zwei Stunden vormittags und nachmittags vor Ort sein, auch an den Wochenenden soll für zwei Stunden ein Kontrolleur zugegen sein. Der „neue“ Platz mit seinen 20 Stellplätzen soll nur mit einem kontrollierten Zugang erreichbar sein, bislang war das anders. „Eine Absperrung des Geländes mittels Schrankenanlage ist unbedingt erforderlich“, betont die Verwaltung. Um die Sicherheit weiter zu erhöhen, soll es auch eine neue Beleuchtung geben.
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Der neue Service-Mitarbeiter soll eine Art Mädchen für alles sein: nach wildem Müll schauen, den Platz regelmäßig reinigen und einfache Grünpflegearbeiten verrichten. Er soll Chips zur Nutzung der Versorgungsstationen (Abwasser, Wasser, Strom) ausgeben, Mülleimer leeren, Beschwerden annehmen und Fragen zum touristisches Angebot und zur Umgebung (Supermärkte, Ärzte, Busse) beantworten.
60.000 Euro kalkuliert die Stadt an Kosten pro Jahr für den Stellplatz. Zu decken sei das mit den Einnahmen nicht, räumt die Verwaltung ein. Bei halber Ausnutzung kämen etwa 20.000 Euro in die Kasse. Das verbleibende Defizit solle auf die Rechnung der Bädergesellschaft. (mit wg)