Die Radstation am S-Bahnhof in Bergisch Gladbach wird gut angenommen. Nun wird über eine weitere diskutiert.
StadtmittePolitik drängt auf Ausbau der Radstation am S-Bahnhof in Bergisch Gladbach
Die Radstation am S-Bahnhof in Bergisch Gladbach ist ein Erfolgsmodell. Das sichere Abstellen der Fahrräder fast direkt am Bahnsteig kommt an bei den Radfahrern und gilt als Signal der Bergisch Gladbacher Verkehrswende. Auch ein Betreiberwechsel vor einiger Zeit hat der Sache nicht geschadet.
Eher im Gegenteil. Die Radstation wird von immer mehr Nutzern angesteuert. Auch der Schutz des teuren Rades spielt dabei eine bedeutende Rolle. Mit Zugangskarten kommen Nutzer Tag und Nacht an die Zweiräder, 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag. Mehr Service geht nicht.
Auf den Wunschzetteln mancher Politiker steht seit langem eine zweite Radstation. Dass sie kommen soll, haben auch die Planer der Gladbacher Verwaltung auf dem Schirm. Einen flankierenden politischen Beschluss gibt es seit anderthalb Jahren. Damals hatte die Freie Wählergemeinschaft (FWG) beantragt, eine zweite Station auf dem für den Rathaus-Neubau vorgesehenen Grundstück am S-Bahnhof vorzusehen; zumindest das Rathaus wird es dort nicht geben.
Bergisch Gladbach: Stadt hat Radstation auf der Agenda
Die Radstation ist nach wie vor eine Option. Die Freien Wähler hatten die Flächen der Industriegleise im Sinn, die seit Jahren ungenutzt brachliegen und vor sich hin gammeln. Im Ausschuss nahm der Beigeordnete Ragnar Migenda (Grüne) die Anregung zustimmend auf und sagte den Politikern zu, „diesen Antrag in die konzeptionelle Prüfung“ einzubeziehen.
Das kann als wohlwollende Unterstützung aufgefasst werden: Die Stadt hat bei den Gestaltungsdingen am Bahnhof die Radstation auf der Agenda, ihr gehören auch die Flächen. Zumindest nach außen hin ist seitdem aber nichts weiter geschehen. Einzig die Entscheidung, das Rathausprojekt am Bahnhof aufzugeben, ist gefallen.
Ob dies Auswirkungen auf den Bau einer zweiten Radstation haben könnte, ist offen. Dass die Parzelle der Industriegleise verkauft und anschließend von einem Investor bebaut wird, darf als gesetzt gelten. Die große Frage: Reicht der Platz auch aus für eine zweite Radstation?
Thema Radstation kommt wieder in Bergisch Gladbacher Politik
Nun kommt das Thema Radstation erneut in die Politik. Die neue Konstellation von Grünen, SPD und Freien Wählern, die sich bei den Haushaltsberatungen gebildet hatte, hat einen gemeinsamen Antrag gestellt. Demnach soll sich die Stadt um Fördermittel bewerben aus dem Topf des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. „Fahrradparkhäuser an Bahnhöfen“ heißt das Programm, das bis 2026 110 Millionen Euro für die Kommunen verheißt.
Gefördert werden Planung und bauliche Umsetzung von Fahrradparkhäusern an den Bahnhöfen. Auch die Anbindung an s Radwegenetz wird unterstützt. Schwerpunktmäßig sollen Radstationen mit einem Reisendenaufkommen von 1000 bis 50.000 Reisenden pro Tag unterstützt werden. Wie die drei Fraktionen erklären, fielen sowohl der Bahnhof in Bergisch Gladbach als auch der benachbarte Haltepunkt in Duckterath in die Kategorien.
Die Stadt solle mindestens das Interesse für den Ausbau oder die Ergänzung der Gladbacher Anlage signalisieren, fordern die Fraktionen. Geprüft werden sollen weitere Standorte, Duckterath und Bensberg werden genannt, auch für sie sollten nach Möglichkeit Anträge gestellt werden.
Flankierend könnten Gelder in die Anbindung an den Driescher Kreisel fließen, dort werde künftig der Ausgangspunkt der Radpendlerroute nach Köln liegen. Die Verkehrsführung dort sei allerdings für die Radfahrenden „uneindeutig und muss verbessert werden“. Zahlreiche Unfälle hätten sich in jüngster Zeit dort ereignet. 75 Prozent der Investitionen für die Radstation könnte die Kommune erhalten, dies entlaste auch den Haushalt der Stadt.
Mit dem kommenden Ausbau des Bahnhofs in der Stadtmitte (zweites Gleis) und dem Deutschlandticket (ab 1. Mai) werde der Radverkehr weiter zunehmen.
Die Radstation in Bergisch Gladbach
Die Radstation am Bahnhof gibt es seit Sommer 2015. Sie bietet 256 Abstellplätze. Die Tagesgebühr liegt bei 1 Euro, der Monatspreis bei 9 Euro, die Jahresgebühr bei 90 Euro. Trägerin der Einrichtung ist die kommunale Stadtverkehrsgesellschaft, Betreiberin die Diakonie Köln.