Für ungewohnten Presseauflauf sorgte der Prozessauftakt für einen FC-Hooligan in Bergisch Gladbach.
Nizza-Hooligan vor GerichtProzess sorgt für großen Presseauflauf in Bergisch Gladbach
Der Strafprozess gegen einen 36-jährigen Nizza-Hooligan aus Bensberg hat am Mittwoch im Amtsgericht zum größten Presserummel seit mindestens zehn Jahren geführt. Ebenfalls zahlreich erschienen waren Freunde des seit dem 5. Oktober in Untersuchungshaft sitzenden Gerüstbauers, die sich im Gerichtssaal äußerst diszipliniert und ruhig verhielten.
Den Anklagevorwurf, er habe im Stadion von Nizza einen Kontrahenten mehrfach geschlagen und getreten, gab der siebenfach vorbestrafte Mann über seinen Verteidiger Ingmar Rosentreter zu. Er habe anderen Kölnern helfen wollen. Keine Antwort gab es dagegen auf die Frage von Schöffenrichterin Birgit Brandes nach dem Warum solcher Gewaltexzesse, die letztlich doch dem 1. FC Köln schadeten.
Nach ausgiebiger Hauptverhandlung inklusive Sichtung diverser Fotos und Videos verurteilte das Schöffengericht den Angeklagten zu 18 Monaten Haft ohne Bewährung. Gleichwohl konnte der Bensberger anschließend zu Fuß nach Hause gehen: Der Haftbefehl wurde mangels Gründen aufgehoben, die Strafhaft muss er erst bei Rechtskraft antreten.