Realschule HerkenrathWie eine Gladbacher Schule Kartenspiele in den Lehrplan einbaut
Beim Kartenspielen lässt ich in Deutsch ebenso eine Menge lernen wie im Informatikunterricht.
Copyright: Anton Luhr
Kartenspiele sind angesagt, auch bei jungen Leuten. Die Schülerinnen und Schülern der Klasse 6b aus der Realschule Herkenrath kennen Phase 10, Skip.Bo und The Mind. Das sind drei im Moment sehr populäre Spiele.Das Besondere: Sie kennen die Spiele aus dem Schulunterricht.
Dass sie in der Schule Karten spielen, hängt mit Klassenlehrer Martin Krämer zusammen und der Ausrichtung der 6b. Sie ist eine der sogenannte ifwi-Klassen an der Realschule, mit deutlichem Schwerpunkt auf Informatik und Mathematik. Mit Extrastunden im Lehrplan werden diese beiden Fächer gefördert.
Gladbacher Schüler sind begeistert
Als „Ifwi“ soll den Schülern später ein beruflicher Einstieg in Richtung Informatik gelingen, „Ifwi“ könnte dafür das Sprungbrett sein. Das aber ist noch Zukunftsmusik für die 11- bis 12-Jährigen. Im Unterricht sind sie begeistert bei der Sache und überaus engagiert.
Im Deutschunterricht, berichtet der Pädagoge, erstellten die Schüler Anleitungen für die Kartenspiele. „Dazu gehört natürlich auch die mündliche Beschreibung und das ordentliche Bespielen der Karten“, erklärt er den pädagogische Zusammenhang. Unter anderem schrieben die Schülerinnen und Schüler neue Anleitungen für die Kartenspiele. „Wir könnten auch Backrezepte nehmen oder was ganz anderes.“ Auch das mündliche Erklären des Spielablaufs gehöre zum Unterrichtsprojekt. Die Schüler sollten die Spiele so verständlich darstellen, dass es ihr Gegenüber verstehe. Auch das Ausarbeiten der Anleitungen gehöre zum Unterricht.
Gladbach: Lehrer und Schüler wollen Lehrvideo erstellen
Im Anschluss an diese Grundlagen kommt der Informatikunterricht buchstäblich ins Spiel: Krämer denkt an eine digitale Umsetzung der Anleitungen für die Homepage der ifwi-Klasse. Das könnte beispielhaft ein Dokument mit eingebetteten Spielefotos sein. Im kommenden Schulhalbjahr, ab Januar 2023, will Krämer auch ein Lehrvideo mit den Schülern erstellen und das Thema auf diese Weise vertiefend aufgreifen.
Die Kartenspiele seien ein Zugang zum Lernprojekt, der sich den Schülerinnen und Schülern schnell erschließe. Er setze auf den Erfolg des Projekts und das Engagement seiner Schüler. Bei der Anschaffung der Kartenspiele habe der Förderverein entscheidend mitgeholfen, sagt Krämer. In der Realschule sind die Spiele als Klassensatz vorhanden, weshalb sie auch in Vertretungsstunden im Deutschunterricht eingesetzt werden können.