SchnabelsmühleArchitekten begutachten Entwürfe für Gladbacher Kreisverkehr
Bergisch Gladbach – Der zentrale Kreisverkehr an der Schnabelsmühle präsentiert sich vor allen autogerecht funktional: zweistreifig und somit effektiv, was die Regelung des Verkehrsflusses anbelangt. Optisch wirkt das Bauwerk dagegen nichtssagend, langweilig, bepflanzt mit einer grünen Wiese. Ein Wettbewerb der Gladbacher Unternehmergruppe Best of Bergisch will dafür sorgen, dass diese unpersönliche Verkehrswelt ein Gesicht bekommt. Ein Experiment, das jetzt in die zweite Phase geht: die Planung. Die Idee des Wettbewerbs: Die Bürger können eigene Impulse setzen, wie das Rondell aussehen soll.
Gestern haben sich in der Villa Zanders zwei ausgesuchte Landschaftsarchitekten aus Köln und drei Künstler aus Köln, Süddeutschland und Bochum in der Villa Zanders mit den fünf prämierten Ideengebern getroffen: Unter die letzten Fünf hatten es ganz unterschiedliche Vorschläge des Kunstkurses des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums, der Bergischen Kunstschule, des Arbeitskreises der Künstler, des Caritas-Wohnhauses für Suchtkranke sowie der Gemeinschaftsgrundschule Herkenrath geschafft – zu den Themen Papier, Integration und Toleranz. Die professionellen Büros sollen nun im Austausch mit den Vertretern der fünf Preisträger deren Themen und Botschaften vertiefen, weiterentwickeln und präzisieren, so dass umsetzbare Entwürfe herauskommen. Denn am Ende muss das Kunstwerk nicht nur optisch gefallen, sondern auch aufgrund seiner exponierten Lage in einem Kreisverkehr auch von der Polizei genehmigt sein und darf den Verkehr nicht behindern.
Kunstwerk könnte 2019 auf dem Rondell stehen
Liegen die ausgearbeiteten Entwürfe der Büros vor, tagt wieder eine Jury, „um einen Sieger-Entwurf auszuwählen“, wie Hendrik Walter vom Vorstand des Unternehmernetzwerks ankündigt. Das ausgewählte Modell wird dann dem Planungsausschuss zur Entscheidung vorgelegt. Im Frühjahr 2019 – so der Zeitplan - könnte das Kunstwerk schließlich auf dem Rondell stehen. Best of Bergisch finanziert das Projekt aus eigenen Mitteln und der Hilfe von Sponsoren.
Die Stadt Bergisch Gladbach tritt als Kooperationspartner auf und begrüßt die Möglichkeit, dass sich Bürger bei der Gestaltung eines so markanten Platzes einbringen können. „Die Herausforderung dabei ist, das Gleichgewicht zwischen Kunst und technischen Möglichkeiten zu wahren“, sagt Stadtbaurat Harald Flügge. Der Standort des Rondells biete dafür das ideale Terrain – aufgrund der Stadtgeschichte und den Sichtbeziehungen, die sich an dieser Stelle ergeben würden.
In der ersten Wettbewerbsphase hatten Bürger, Künstler und Schüler 51 Modelle erarbeitet, die alle ihre Verbundenheit mit der Stadt ausdrückten. An der Auswahl der siegreichen Themen waren über 5000 Bürger bei einer Internet-Abstimmung beteiligt. Eine Jury wählte danach die fünf Siegerentwürfe aus.