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206 KinderSchüler in Bergisch Gladbach müssen wegen defekter Heizung zu Hause bleiben

Lesezeit 3 Minuten
GGS Gronau maroder Schulhof Sanierungsbedarf. 
Schüler Mila und Joshua zeigen die defekten Stellen auf dem Schulhof

Die Heizungsanlage an der Grundschule in Gronau muss ersetzt werden.

Die Heizungsanlage machte schon länger Probleme. Immer wieder waren Reparaturen notwendig. Jetzt hat die Stadt die Notbremse gezogen.

Der Sanierungsstau an den 20 Grundschulen in der Stadt ist enorm. Die Lage wird immer dramatischer, die Liste der Defekte immer länger. Neuestes krasses Beispiel dafür, wie sehr die alten Gebäude renovierungsbedürftig sind, ist die Gemeinschaftsgrundschule Gronau. Dort muss die marode Heizung kurzfristig ausgetauscht werden, um einen Totalausfall zu verhindern.

Die 206 Kinder müssen seit Donnerstag zu Hause bleiben. Wann die Heizungsanlage komplett ausfällt, sei nur noch eine Frage der Zeit gewesen, lautete die Diagnose der Stadt als Schulträgerin. Die Anlage machte schon länger Probleme. Die Heizung ist schon sehr alt. Immer wieder waren Reparaturarbeiten notwendig, um sie am Laufen zu halten. Aber jetzt hat die Stadt die Notbremse gezogen. „Der komplette Heizkessel muss kurzfristig ausgetauscht werden“, berichtet Stadtsprecherin Marion Linnenbrink, um zu verhindern, dass die Kinder von jetzt auf gleich im Kalten sitzen.

Heizung in desolatem Zustand

„Ein Termin zu einem späteren Zeitpunkt hätte, aufgrund des desolaten Zustands des Heizkessels, wahrscheinlich zu einem kurzfristigen Ausfall geführt, der dann für alle Beteiligten noch überraschender gekommen wäre“, so die Stadtsprecherin. Die Reparaturarbeiten haben am Donnerstag begonnen und laufen insgesamt vier Tage bis einschließlich Dienstag, 14. Februar. Der Schulbetrieb, so die Ankündigung des Schulamtes, kann am Mittwoch wieder laufen.

GGS Gronau maroder Schulhof Sanierungsbedarf. 
Schüler zeigen die defekten Stellen auf dem Schulhof

Auch der Schulhof der Grundschule Gronau ist an vielen Stellen höchst marode.

Für die Schule bedeutete es eine große Herausforderung, innerhalb weniger Tage die Eltern zu informieren, ihre Fragen zu beantworten und den Distanzunterricht zu organisieren: „Leider halten sich Heizungen nicht an Jahreszeiten“, sagt Schulleiterin Maria Kaiser.

Dringender Handlungsbedarf

Für Kinder, die nicht zu Hause unterrichtet werden können, wurde eine Notgruppe aufgemacht. In dem Container, in dem die Offene Ganztagsschule untergebracht ist, sowie in der Turnhalle funktioniert die Heizung. Maria Kaiser berichtet, die Elternschaft sei in der Notsituation gut mitgegangen: „Darüber bin ich sehr froh.“ Mit Bedauern nimmt die Schulleiterin aber hin, dass nach den vielen Monaten des Homeschoolings in der Pandemie jetzt erneut Einbußen beim Unterricht gemacht werden müssten: „Das Schuljahr ist sowieso so kurz, die karnevalsfreien Tage stehen vor der Tür.“

Auf eine Grundsatzentscheidung in Bezug auf die Zukunft der bisher zweizügigen GGS Gronau müssen Lehrer, Eltern und Schüler noch immer warten, obwohl der Druck groß ist: Die beiden Schulgebäude aus den 1960er Jahren sind so marode, dass dringender Handlungsbedarf besteht.

Pläne abhängig von Schulbau

Die Sanierung ist im Integrierten Schulentwicklungsplan mit Priorität 1 versehen. Es fehlen Fachräume. Es gibt kein tragfähiges W-Lan. Trotzdem hat die Stadtverwaltung noch keine konkreten Planungen für die Gronauer Grundschule. Als Grund hieß es zuletzt, dies hänge aktuell davon ab, ob auf dem Wachendorff-Areal eine neue dreizügige Schule für Gronau gebaut werden könne.

In Abhängigkeit davon würden die Planungen für die Sanierung der derzeitigen Gronauer Grundschule entwickelt. Immerhin hatte ein Hilferuf der Schüler des Schulparlaments Erfolg. Wie berichtet, hat die Stadt zugesagt, den baufälligen Schulhof attraktiver zu gestalten. Bis Ostern sollen Sitzgelegenheiten geschaffen werden, kleine Fußballtore aufgestellt, die Tafel an der Hallenwand repariert, zwei Wipptiere und Hochbeete aufgestellt werden.


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