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Jung, zäh, ehrgeizig22-Jähriger aus Bergisch Gladbach will zur Tour de France

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Christopher Heider

Bergisch Gladbach – Er ist jung, er ist zäh, er ist ehrgeizig. Die Rede ist von Christopher Heider. Dem 22-jährigen BWL-Studenten sieht man mit seinen 180 Zentimetern Körpergröße und 68 Kilo in seinem blauen Trikot schon an, dass er wie gemacht ist für den Profi-Radsport. Und genau das ist sein Ziel, dem er in diesem Jahr ein Stück näher gekommen ist.

Denn seit Jahresanfang hat er einen Profi-Vertrag beim Dauner-Akkon Pro-Cycling Team. Das ist umso erstaunlicher, wenn man weiß, dass der junge Sportler erst seit fünf Jahren im Radsport zu Hause ist. Denn seit seinem neunten Lebensjahr spielte Heider Fußball und war zuletzt bei Bayer Leverkusen.

Mit 16 erstmals auf dem Rennrad

„Ich habe vom neunten bis zwölften Lebensjahr Fußball gespielt und ich war nur unterwegs. Das war mir zu viel“, begründet der Sportler seinen frühen Ausstieg aus dem Fußball, dem dann ein Einstieg in den Tennissport verbunden mit einem Trainerschein folgte. Mit 16 Jahren saß Heider erstmals auf einem Rennrad und war sofort begeistert. Schnell fuhr er im Jedermann-Radsport mit. Im Team Strassacker wurde Heider beim German Cycling Cup bereits im ersten Jahr Dritter und stieg in die A-Klasse auf. Nach zweieinhalb Jahren folgte der Einstieg in die Amateur-Elite-Klasse beim Team Triebwerk und die erste Lizenz. Nach erfolgreichen Rennen in Frankreich, Belgien, Niederlanden und Italien hatte sich Heider für den Profi-Radsport qualifiziert, was im Einstieg in das Dauner-Akkon Pro Cycling-Team mündete. Hier fährt er als Helfer mit und unterstützt den Kapitän.

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Christopher Heider

Um das erfolgreich zu tun, trainiert der junge Radsportler, der vor einem Jahr mit seiner Freundin zusammengezogen ist, täglich außer donnerstags vier bis sechs Stunden. An den Donnerstagen gibt der BWL-Student, der das Glück hat, nur einen Tag in der Woche für sechs Stunden in die Uni nach Köln zu müssen und den Rest übers Web von zu Hause aus machen zu können, sieben Stunden lang Tennis-Unterricht. Damit und mit Nachhilfe-Unterricht in Mathe und Deutsch finanziert er sein Leben, während seine Freundin nach ihrer Ausbildung zur Pharmakantin schon im Berufsleben steht. Seit er in den Profi-Radsport gewechselt ist, hat der junge Sportler eine Sorge weniger, denn seine Räder – ein Trainings-, ein Straßen und ein Zweit-Fahrrad – werden ebenso gesponsert wie sein Trikot und seine Starts. Zuvor hat ihn der Vater, der nebenan wohnt, unterstützt, wie der gebürtige Bergisch Gladbacher erzählt.

Er brauche den Wettkampf

„Von meiner Freundin und meiner Familie erhalte ich volle Unterstützung“, so Heider, der noch zwei jüngere Brüder hat, die aber sportlich „genau das Gegenteil sind“, wie er sagt. Er hingegen brauche die Herausforderung und den Wettkampf. „Beim Radsport kann man physisch und psychisch an seine Grenzen gehen“, so der Sportler, der den Adrenalin-Kick schätzt. Beim Training fahre er im 30er Schnitt, beim Rennen kommt er mit seinem sieben Kilo leichten Izalco-Max-Karbon-Rad schon mal auf 60 Stundenkilometer. Besonders wichtig ist der Teamsport. Ein Fahrer-Team bestehe jeweils aus sechs bis sieben Fahrern und einem Sprinter, dem Kapitän, wie er erklärt.

Auch auf seinen 150 Kilometer langen Trainingsrunden in die Eifel oder ins Sauerland schätzt er einen Trainingspartner. Während er in der Woche fleißig trainiert, ist er an den Wochenenden zumeist bei Rennen unterwegs. Das Rennen „Rund um Köln“ gefällt ihm besonders, da es dort viele kleine Berge und lange Distanzen gibt. Sein großer Traum ist Teilnahme bei der Tour de France. Wenn man Heiders Erfolge betrachtet – nämlich bei elf deutschen Meisterschaften unter die ersten Drei gekommen zu sein – ist dies durchaus nicht unrealistisch.

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Mehrere Stunden täglich sitzt er auf dem Rad.

In nächster Zeit geht es erst einmal auf Deutschland Tour. Das Rennen Koblenz-Bonn-Merzig-Stuttgart steht vom 23. bis 26. August an. Nebenher macht Heider seinen Bachelor und strebt den Master an. Nach der Radsport-Karriere möchte der junge Sportler im Finance Accounting arbeiten.

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