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Umstrittene PläneSo lief die Bürgerinformation zur Altenberger-Dom-Straße in Schildgen

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Dr. Benno Nuding von den Freien Wählern spricht vor den Gästen im Pfarrsaal.

Das Interesse an der Infoveranstaltung in Schildgen war groß.

Die Pläne zur Umgestaltung der Altenberger-Dom-Straße in Bergisch Gladbach-Schildgen sin politisch ein heißes Eisen.

Den schwersten Stand hatte Dr. Jonathan Ufer. Als der Vertreter der Grünen von den Vorzügen der Verkehrswende und dem gerechten Umverteilen der Verkehrsflächen auf der Altenberger-Dom-Straße in Schildgen sprach, murrten so manche Besucher im Pfarrsaal von Herz Jesu.

Der Bürgerverein für Schildgen und Katterbach hatte am Abend zur Infoversammlung eingeladen und rund 200 Schildgener waren gekommen. Der Saal war voll, es mussten sogar weitere Stühle herangeschleppt werden.

Der Umbau der Landesstraße zwecks Aufwertung des Stadtteils mit einem Wegfall der Parkplätze direkt an der Fahrbahn und einer neuen Mittenflexibilität ist nach wie vor ein heißes Eisen und hochumstritten. Politisch hat die Verwaltung den Auftrag, die Variante Mittenflexibilität weiterzuverfolgen, mit umfassender Beteiligung der Schildgener Bürgerinnen und Bürger. Anschließend soll das Konzept planerisch verfeinert werden.

Bergisch Gladbach: Politiker äußerten Standpunkte

Auf dem Podium im Pfarrsaal saßen neben dem Grünen-Vertreter auch Harald Henkel (CDU), Oliver Herbst (SPD), Jörg Laschet (FDP) und Dr. Benno Nuding (Freie Wählergemeinschaft). Jeder erhielt Redezeit, um seinen Standpunkt vorzustellen. Trotz Mobilitätswende müssten Bürger weiter ihre täglichen Einkäufe vor Ort erledigen können, meinte Harald Henkel. Ohne Parkplätze im Ort sei der Einzelhandel gefährdet.

Oliver Herbst plädierte für die Reduzierung des Durchgangsverkehrs, der Ort müsse ruhiger werden, das steigere die Lebensqualität. Jörg Laschet bestätigte, dass nicht alle Parkplätze erhalten bleiben könnten. Nach Ersatzmöglichkeiten werde gesucht. Benno Nuding warb für eine Verbreiterung der Rad- und Gehwege, abgelegene Ortsteile wie Kalmünten könnten durch Bustaxis angebunden werden, in Odenthal funktioniere dies bereits.

Wie ein roter Faden durchzog die Suche nach Ersatzparkplätzen die Stellungnahmen. Ob eine Fläche hinter der Kreissparkasse tatsächlich in Frage kommt oder ein Ausbau des Parkplatzes am Bürgerzentrum (Am Schild) die Lösung sein könnte, blieb am Ende offen. Planungen der Stadt müssten in beiden Fällen abgewartet werden.

Bergisch Gladbacher Ortsteil Paffrath als abschreckendes Beispiel

Für den Bürgerverein bezog Jörg Meuthen deutlich Stellung. Befürwortet werde Tempo 30, alles müsse für den Erhalt des attraktiven Ortskerns getan werden. Um die Hauptkreuzung an der Kempener Straße freizuhalten, könnte eine Art Verkehrstrichter vor der Einfahrt in den Ort geschaffen werden. Dabei werde immer nur eine bestimmte Menge an Fahrzeugen die Durchfahrt gewährt, erklärte der Sprecher. Die Kreuzung bleibe so frei und der Verkehr auf der Altenberger-Dom-Straße nehme ab.

Jörg Meuthen vom Bürgerverein.

Jörg Meuthen vom Bürgerverein.

Die Wartezeit für Autofahrer vor dem Ort sei auch nicht länger als ein Schleichweg durch die Siedlungen. Als abschreckendes Beispiel nannten weitere Vertreter des Bürgervereins den Nachbar-Stadtteil Paffrath, dort „ballerten“ die Fahrzeuge durch den Ort, es gebe keine Aufenthaltsqualität entlang der Straße. Für den Verkehrstrichter müsse es eine Simulation geben, regten die Vereinsvertreter an. Nur auf diese Weise könne Klarheit geschaffen werden, ob sich damit die Situation verbessere.

Nahezu zeitgleich zum Infoabend hatte die Stadt neueste Dokumente zum Umbau der Altenberger-Dom-Straße veröffentlicht, sie werden Mitte April im Mobilitätsausschuss besprochen. Demnach ist die Ausschreibung für die Arbeiten im Ortskern (gemeint ist die Entwurfsplanung mit Öffentlichkeitsarbeit) bislang erfolglos geblieben. Für den südlichen Straßenabschnitt läuft derzeit die Entwurfsplanung, teilt die Stadt mit. Daneben gibt es einen gemeinsamen Fraktionsantrag, die Auslastung des öffentlichen Parkplatzes Am Schild zu untersuchen; er soll als Ersatz für die wegfallenden Parkplätze an der Altenberger-Dom-Straße dienen.